Lukaschenko bestätigt Angriff auf A-50

Alexandr Lukaschenko hat den Drohnenangriff auf ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ A-50 Ende Februar auf einem Militärflughafen nahe der belarussischen Hauptstadt Minsk bestätigt. Während einer Ordensverleihung sprach der Machthaber am Dienstag von einem „Terroranschlag“, für den er ukrainische und amerikanische Geheimdienste verantwortlich machte.

Die Gruppe BYPOL, die abtrünnige belarussische Sicherheitskräfte vereint, hatte am vorvergangenen Sonntag über den Angriff informiert, bei dem das Flugzeug beschädigt worden sei. Ausgeführt hätten ihn belarussische Partisanen, die schon außer Landes seien.

Ein stellvertretender belarussischer Außenminister sprach von einem „Fake“, da es keine offiziellen belarussischen Kommentare dazu gebe. Der Kreml verwies auf ein belarussisches Dementi, als es noch keines gegeben hatte. Lukaschenkos Propaganda behauptete tagelang, die A-50 sei unbeschädigt und tue den üblichen Dienst, habe sogar Lukaschenkos Flugzeug auf dem Rückflug von einer Reise nach China „begleitet“.

Zugleich wurde aber ein Bewohner der ukrainischen, von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim wegen des Vorfalls zur Fahndung ausgeschrieben. Unabhängige belarussische Medien berichteten, die A-50 sei zur Reparatur ins südwestrussische Taganrog geschickt worden.

Lukaschenko gab jetzt zu, dass das Flugzeug beschädigt sei, aber „glücklicherweise“ nicht sehr. Zudem sagte Lukaschenko, der „Terrorist“, der auf der Krim gelebt habe, sowie „Komplizen“ seien festgenommen worden. Bei dem Angriff seien „höchste Technologien“ eingesetzt worden, sagte Lukaschenko und beleidigte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, ohne dessen Zustimmung „eine solche Operation“ nicht habe ausgeführt werden können, als „Nisse“. Im Kriminellenjargon werden so Häftlinge bezeichnet, die sich nicht selbst verteidigen können. Aus Selenskyjs Büro hieß es dagegen, der Angriff auf die A-50 sei „ein antiterroristischer Akt, den Partisanen ausgeführt haben“.

Lukaschenko teilte aber auch, wie es seine Art ist, gegen die russischen Verbündeten aus, die Belarus im Krieg als Aufmarschgebiet nutzen: Die Schuld daran, dass der „ukrainische Saboteur“ nach Belarus gelangt sei, gab er russischen Grenzern, die ihn hätten passieren lassen. Zudem hob Lukaschenko hervor, dass das russische Flugzeug in Belarus „kein russisches Flugzeug“ sei, sondern Teil einer gemeinsamen belarussisch-russischen Einheit.

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