Info-Kampagnen können illegale Migration eindämmen

Informationskampagnen zu Risiken und Herausforderungen der irregulären Migration können diese Form der Zuwanderung eindämmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Universität Mannheim. Wie groß die Wirkung der jeweiligen Kampagne ist, hängt demnach jedoch stark von der Glaubwürdigkeit der Quelle ab, von der die Botschaft ausgesendet wird. Außerdem davon, ob die jeweilige Kampagne starke Emotionen hervorruft oder nicht.

Für ihre Untersuchung hatte die Mannheimer Wissenschaftlerin Sandra Morgenstern am Zentrum für Europäische Sozialforschung vier Studien im Rahmen einer Informationskampagne an zwei Universitäten und fünf weiterführenden Schulen in Nigeria untersucht. Die von einer europäischen Regierung finanzierte und von einem Verein umgesetzte Kampagne richtete sich an Jugendliche und junge Erwachsene in Abuja und Benin City – zwei Städten, aus denen besonders viele Menschen ohne eine Einreiseerlaubnis für ihr Zielland auswandern.

Befragungen zeigten bei den Teilnehmern eines Workshops zu irregulärer Migration hinterher insgesamt eine geringere Absicht, diesen Weg zu beschreiten, als vor dem Workshop. „Sowohl angsteinflößende Videos als auch die Glaubwürdigkeit des Informationssenders haben einen relevanten Effekt; jedoch aggregieren sich diese Effekte nicht auf, wenn beides vorhanden ist“, hält die Autorin der Untersuchung fest.

Die politischen Akteure sollten die Intentionen hinter ihren Informationskampagnen transparent kommunizieren, empfahl Morgenstern. Innerhalb einer Kampagne sollten sowohl Informationen über Herausforderungen der Reise als auch über legale Alternativen sowie Rechte und Sicherheitsmechanismen während einer irregulären Migration vermittelt werden. An den Vorher-Nachher-Studien für ihre Untersuchung nahmen fast 5000 junge Erwachsene und Jugendliche teil.

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