Drei neue Regionalsprachen für die EU?



Ungestüm vielsprachig? José Manuel Albares am Dienstag in Brüssel

Bild: EPA

Schon jetzt gibt es in der EU 24 Amtssprachen – Spanien will nun noch Katalanisch, Baskisch und Galicisch einführen. Pedro Sánchez steht innenpolitisch unter Druck – doch in Brüssel gibt es gegen seinen Vorstoß Widerstand.

Als die Römischen Verträge 1958 in Kraft traten, hatte die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft sechs Mitglieder und vier Amtssprachen. Inzwischen hat die Europäische Union 27 Mitglieder und 24 offizielle Sprachen. Das ist schon kompliziert genug – aber wenn es nach Spanien geht, soll es noch komplizierter werden. Mitte August bat der spanische Außenminister José Manuel Albares darum, auch Katalanisch, Baskisch und Galicisch zu Amts- und Arbeitssprachen zu erheben. Weil Spanien derzeit den Vorsitz im Ministerrat führt, setzte Madrid sogleich einen Beschluss auf die Tagesordnung der Europaminister. Doch daraus wurde nichts – die Minister trafen am Dienstag keine Entscheidung, sie wollen den Vorstoß in Ruhe beraten.

Thomas Gutschker

Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

Für Pedro Sánchez bedeutet das einen Rückschlag, denn er ist politisch in großer Eile. Der amtierende spanische Ministerpräsident ist für seine Wiederwahl auf die Stimmen der katalanischen Separatisten sowie der baskischen und galicischen Nationalisten angewiesen. Sie haben ihm im August schon einmal geholfen, eine Sozialistin zur Par­la­ments­präsidentin zu wählen, obwohl die Linke eigentlich keine Mehrheit hat.

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