Der Papst besucht die Mongolei: Im Zeichen der Harmonie

Papst Franziskus hat am Sonntag zum Abschluss seines Besuchs in der Mongolei in der „Steppe-Arena“ von Ulan-Bator mit rund 2000 Gläubigen die Messe gefeiert. Dabei rief er die Katholiken des Landes sowie die Pilger aus verschiedenen Ländern der Region auf, in ihrem Glauben festzubleiben und voranzuschreiten – als „gute Christen und rechtschaffene Bürger“.

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

In der asiatischen Diaspora könnten sie sich dennoch „der Nähe und Unterstützung der ganzen Kirche“ gewiss sein, sagte der Papst. Der erste Besuch eines Pontifex in der Mongolei galt der Stärkung der kleinen Herde von kaum 1500 Katholiken in dem ostasiatischen Land. Die Reise stand außerdem im Zeichen des Dialogs zwischen den Religionen.

Am Sonntagmorgen hatte der Papst bei einem interreligiösen Treffen im Hun-Theater nahe Ulan-Bator zur Harmonie zwischen den Glaubensgemeinschaften aufgerufen. Gerade Religionen hätten die Aufgabe, das friedliche Miteinander in einer von Streit und Zwietracht zerrissenen Welt zu fördern, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.

Festland-Chinesen trugen Masken und Sonnenbrillen

Würden auch politisch Verantwortliche auf Begegnung und Dialog setzen, „so wäre dies ein entscheidender Beitrag zur Beendigung der Konflikte, die Leid über alle Völker bringen“. An der Begegnung mit dem Papst nahmen Vertreter von zwölf Glaubensgemeinschaften teil, neben religiösen Führern des Buddhismus und des Schamanismus waren es Vertreter des Islams, des Judentums und verschiedener christlicher Konfessionen, unter ihnen der Priester der russisch-orthodoxen Kirche in Ulan-Bator.

Am Ende der Messe in der „Steppe-Arena“ wandte sich Franziskus überraschend an die chinesische Bevölkerung, flankiert am Altar von zwei Bischöfen aus Hongkong. Er wolle „das edle chinesische Volk“ grüßen, sagte der Papst und bat die Katholiken in China nochmals ausdrücklich, „gute Christen und gute Staatsbürger“ zu sein. Etwa 100 Katholiken aus Festland-China waren trotz eines Reiseverbots des kommunistischen Regimes in Peking zum Papstbesuch in das Nachbarland Mongolei gekommen.

Um dem Überwachungssystem durch Gesichtserkennung in der Heimat zu entgehen, trugen die meisten von ihnen Gesichtsmasken und Sonnenbrillen. Nur chinesischen Katholiken aus den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau war die Reise nach Ulan-Bator zum Papstbesuch gestattet. Auch Gläubige aus Vietnam und Indonesien sowie von den Philippinen waren in die Mongolei gereist.

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