Knötchen im Körper
Mythencheck: Ist Sarkoidose ansteckend?
10.11.2025 – 15:42 UhrLesedauer: 2 Min.

Eine Sarkoidose geht mit sehr unterschiedlichen Beschwerden einher – etwa Husten, wenn die Lunge betroffen ist. Lesen Sie, inwieweit die Erkrankung ansteckend ist.
Sarkoidose (Morbus Boeck) ist eine entzündliche Erkrankung, die den ganzen Körper betreffen kann. Dabei bilden sich kleine Knötchen aus Bindegewebe, sogenannte Granulome.
Grundsätzlich können Granulome bei einer Sarkoidose in allen Körperbereichen entstehen, so zum Beispiel in den Augen, der Haut, der Leber oder im Nervensystem. Daher kann die Erkrankung zu sehr unterschiedlichen Beschwerden führen.
In neun von zehn Fällen sind die Knötchen jedoch (auch) in der Lunge zu finden. Mögliche Anzeichen sind dann etwa Fieber, Husten, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Kurzatmigkeit oder ein vermindertes Leistungsvermögen.
Nahestehende Personen fragen sich möglicherweise: Kann sich eine andere Person mit Sarkoidose anstecken – etwa, wenn der oder die Erkrankte hustet?
Die Antwort lautet: nein.
Sarkoidose ist keine Infektionskrankheit. Daher besteht auch keine Gefahr, sich bei einer erkrankten Person anzustecken.
Bislang ist die genaue Ursache von Sarkoidose nicht abschließend geklärt. Bekannt ist jedoch, dass die entzündlichen Knötchen (Granulome) als Folge einer überschießenden Entzündungsreaktion des Immunsystems entstehen. In den Granulomen sind verschiedene Abwehrzellen zu finden.
Fachleute gehen davon aus, dass sowohl Umwelteinflüsse als auch genetische Faktoren bei der Entstehung der Sarkoidose eine Rolle spielen. Als mögliche Auslöser aus der Umwelt werden unter anderem Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze diskutiert. Möglicherweise können auch bestimmte Allergene (etwa Pollen) oder Schadstoffe, die eingeatmet werden, eine Sarkoidose hervorrufen. Bewiesen sind diese Annahmen jedoch nicht.
In manchen Familien kommt Sarkoidose häufiger vor. Hat ein eineiiger Zwilling Sarkoidose, ist das Erkrankungsrisiko für seinen Bruder oder seine Schwester um das 80-Fache erhöht. Forscherinnen und Forscher vermuten, dass eine bestimmte Genmutation auf dem Chromosom 6 das Sarkoidose-Risiko erhöht.
In den USA erkranken dunkelhäutige Personen eher an Sarkoidose als hellhäutige Menschen und haben eher einen schweren Verlauf. Innerhalb Europas und Asiens ist zu beobachten, dass Sarkoidose in nördlichen Regionen deutlich öfter vorkommt als im Süden.
Wer Kontakt zu einer Person mit Sarkoidose hat, muss also nicht befürchten, ebenfalls daran zu erkranken. Es besteht keine Ansteckungsgefahr.











