Der Milliardär Klaus-Michael Kühne bereut seine Zusammenarbeit mit René Benko. Er habe sich „einlullen lassen“. Nun drohe ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe.

Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne gesteht Fehler bei seinen Geschäftsbeziehungen mit dem gescheiterten Immobilieninvestor René Benko ein. Benkos Signa-Imperium ist insolvent. „Herr Benko hat mir viele schöne Fotos von den Immobilien gezeigt, und ich habe mich von ihm einlullen lassen“, sagte der 87-Jährige der „SonntagsZeitung“.

„Mit meiner Erfahrung hätte ich anders handeln müssen. Ich grüble oft darüber, wie mir das passieren konnte“, sagte der Unternehmer, der mit seiner Kühne Holding die Mehrheit am schweizerischen Logistikkonzern Kühne+Nagel besitzt. Er sei mit seiner privaten Holding an den Signa-Luxusimmobilien beteiligt.

„Die Immobilienwerte darin sind auch noch vorhanden, doch es drohen jetzt Notverkäufe, und dann bleibt von den Werten nicht mehr viel übrig. Ich werde wohl mit einem Schaden in dreistelliger Millionenhöhe betroffen sein“, sagte Kühne. „Zum Glück sind wir mit starken Unternehmensbeteiligungen und einer Reihe von Einzelimmobilien in meiner Holding sehr erfolgreich, daher können wir den Verlust verkraften.“

Den Anteil an der Lufthansa von knapp 20 Prozent will Kühne nicht ausbauen, weil dann der Staat wegen der Luftfahrtrechte ein Mitspracherecht hätte. „Außerdem ist die Lufthansa etwa wegen der vielen Streiks sehr exponiert. Es gibt dort Licht und Schatten. Zum Beispiel hat die Lufthansa aus meiner Sicht zu viele Marken und einzelne Produkte, da findet man kaum mehr durch“, sagte Kühne.

Nach seinem Tod werde sein Firmenvermögen an seine gemeinnützige Stiftung übertragen, sagte der gebürtige Hamburger weiter. „Die Verwaltung dieses Vermögens wird dann eine große Aufgabe sein. Die Arbeit der Stiftung wird durch finanzielle Beiträge der Kühne Holding ermöglicht.“

Der bisherige Vize-Präsident Thomas Staehelin würde nach Kühnes Tod nächster Präsident des Stiftungsrats. „Was die weitere Entwicklung anbetrifft, so bin ich im engen Austausch mit meinen Beratern und den Mitgliedern des Stiftungsrats. Zurzeit ist nichts spruchreif“, sagte Kühne.

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