Ein Mercedes-Benz 300 SLR – das legendäre „Uhlenhaut Coupé“ – könnte das teuerste Auto aller Zeiten sein. Wie das Branchenportal „ Hagerty“ berichtet, soll das Modell, von dem nur zwei Stück jemals gebaut wurden, bei einer Geheim-Auktion am 6. Mai für schwindelerregende 135 Millionen Euro versteigert worden sein.
Damit wäre der Wagen mehr als dreimal so teuer wie der bisherige Rekordhalter, ein Ferrari 250 GTO von 1963. Dieser wechselte vor wenigen Jahren für über 40 Millionen Euro den Besitzer.
„Hagerty“ selbst spricht von „Gerüchten“, bezieht sich allerdings auf „mehrere Quellen“. Demnach soll ein Auktionshaus, das nicht genannt werden will, den seltenen SLR für Mercedes-Benz verkauft haben.
Der Mercedes-Benz 300 SLR von 1956, nur zwei Exemplare wurden jemals gebaut. SLR steht für „Super“, „leicht“ und „Rennsport“
Begehrtes Sammlerstück: der Flügeltürer von Mercedes-Benz
Details zur Versteigerung? Streng geheim! Nur rund zehn handverlesene, superreiche Autosammler sollen eingeladen gewesen sein, einige seien extra per Privatjet eingeflogen.
Der Millionen-Deal ging angeblich im Mercedes-Museum in Stuttgart über die Bühne, das dafür extra einen Tag geschlossen worden war. Der Käufer? Gerüchte besagen: ein hohes Tier aus der britischen Autoindustrie. Sowohl Mercedes-Benz als auch das „Hagerty“ namentlich bekannte Auktionshaus hätten eine Stellungnahme dazu allerdings abgelehnt.
Technische Daten: Mercedes-Benz 300 SLR
Baujahr: 1956 • Stückzahl: 2 • Motor: 3,0-Liter-Achtzylinder-Benziner (vorn) • Leistung: 314 PS • Drehmoment: 310 Newtonmeter • Höchstgeschwindigkeit: 286 km/h • 5-Gang-Handschaltung • Hinterradantrieb • Länge/Breite/Höhe (in Meter): 4,30/1,74/1,21 • Leergewicht: 1117 Kilogramm
Aber wie kann ein Auto so teuer sein? Wie gesagt: Es gibt nur zwei Stück davon. Diese unterscheiden sich nur durch die Farbe der Innenausstattung: rot und blau. Der Mercedes-Flügeltürer zählt ohnehin zu den begehrtesten Sammlerstücken, Modelle in perfektem Zustand werden mit 1,4 Millionen Euro bewertet. Dass die seltene Uhlenhaut-Spezialausführung aber fast den hundertfachen Preis erzielt haben soll, ist sensationell.
Im Rennsport kam der 300 SLR nie zum Einsatz
Als der Wagen 1956 gebaut wurde, zählte er zu den absoluten Übersportwagen seiner Zeit und fuhr – für damalige Verhältnisse atemberaubende – 286 km/h Spitze. Zu seinem Namen kam der spezielle 300 SLR, weil Rudolf Uhlenhaut, damaliger Leiter der Versuchsabteilung, den Flitzer als Dienstwagen nutzte.
Ursprünglich sollte das Coupé bei Autorennen zum Einsatz kommen, allerdings zog sich Mercedes nach einem tragischen Unfall während der Saison 1955 für viele Jahre aus dem Rennsport zurück.