An mehreren Gefängnissen in Berlin und Brandenburg brannten Pkw. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

In Berlin haben am späten Mittwochabend mehrere Autos gebrannt, die an Justizvollzugsanstalten abgestellt waren. Gegen 23 Uhr waren zunächst zwei Pkw in der Spenerstraße nahe der JVA Moabit in Flammen. Ungefähr eine halbe Stunde später brannten drei Autos in der Friedrich-Olbricht-Straße an der JVA Plötzensee. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage von t-online.

Wie ein Reporter vor Ort berichtet, sollen die Täter an der JVA Plötzensee mit Kameras des Gefängnisses gefilmt worden sein. Sie sollen demnach zu zweit mit E-Scootern zu den Pkw gefahren sein und Grillanzünder auf die Reifen gelegt haben. Justizbeamte eilten den Angaben zufolge herbei und versuchten, die Flammen zu löschen. Die Polizei bestätigte diese Angaben zunächst nicht. Auf Fotos ist jedoch zu sehen, wie Grillanzünder auf dem Reifen eines Pkw liegen.

Polizei: „Absolut sinnfreie Aktionen“

„Wenn in kürzester Zeit an mehreren Orten in der Region vor Justizvollzugsanstalten Fahrzeuge in Brand gesetzt werden, fällt es schwer, an Zufälle zu glauben“, teilte der Sprecher der Polizeigewerkschaft Berlin, Benjamin Jendro, am Donnerstagmorgen mit. „Ehrlicherweise braucht es leider nicht viel und auch keine lange Vorbereitung, um ein Fahrzeug in Brand zu setzen, was es den Ermittlern unglaublich schwer macht, Tatverdächtige zu identifizieren und sie von weiteren dieser absolut sinnfreien Aktionen abzuhalten“, so Jendro weiter.

Es werde seinen Angaben zufolge geprüft, ob die beiden Taten mit in Brand gesetzten Fahrzeugen eine Nacht zuvor an der JVA Heidering im brandenburgischen Großbeeren nahe Berlin zusammenhängen. Dort versuchten Unbekannte am Dienstagabend mindestens acht Fahrzeuge auf dem Mitarbeiterparkplatz in Brand zu stecken.

Justizsenatorin verurteilt Angriffe

Die Berliner Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos) reagierte bereits am Mittwoch zu dem mutmaßlichen Brandanschlag in Großbeeren empört. „Ich verurteile diesen gezielten Angriff auf das Eigentum unserer Vollzugsbediensteten auf das Schärfste“, teilte sie mit. „Ich bin sehr froh, dass es den Tätern durch die Aufmerksamkeit der Mitarbeitenden und die vorhandene Sicherheitstechnik nicht gelungen ist, größere Schäden anzurichten.“

Das große Gefängnis in Großbeeren wird von Berlin betrieben, liegt aber auf Brandenburger Gebiet. Justizsenatorin Badenberg betonte: „Wir haben eine ganze Reihe von Maßnahmen initiiert, um solche Taten zu verhindern oder zumindest deutlich zu erschweren.“ Die Polizei hat in allen Fällen Ermittlungen wegen vorsätzlicher Brandstiftung aufgenommen.

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