Hohe Werte bei diesen Gruppen
Deutsche fühlen sich zunehmend unsicher
Aktualisiert am 07.11.2025 – 00:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Wie sicher ist Deutschland? In einer Umfrage gibt fast die Hälfte der Befragten an, sich unsicher zu fühlen.
Ob auf Straßen, in Parks oder im Nahverkehr: Das Sicherheitsgefühl in Deutschland sinkt. Nur noch jeder Zweite (50 Prozent) fühlt sich dort laut aktuellem ARD-„Deutschlandtrend“ sehr oder eher sicher – fünf Prozentpunkte weniger als noch im Februar. Fast ebenso viele (48 Prozent) empfinden öffentliche Räume als eher oder sehr unsicher.
2017 lag der Anteil der Menschen mit sicherem Gefühl noch bei 75 Prozent. Die repräsentative Befragung von Infratest dimap wurde vom 3. bis 5. November unter 1.300 Wahlberechtigten durchgeführt.
Vor allem Frauen fühlen sich deutlich häufiger unwohl. Während sich 56 Prozent der Männer eher sicher fühlen, sind es bei Frauen nur 45 Prozent. 53 Prozent empfinden den öffentlichen Raum als eher oder sehr unsicher.
Eine Studie des Bundeskriminalamts von 2022 bestätigt Unterschied: Nur 33 Prozent der Frauen fühlten sich nachts im ÖPNV sicher, in der eigenen Wohngegend nachts ohne Begleitung waren es 61 Prozent – bei Männern 83 Prozent.
Besonders hoch ist das Unbehagen unter AfD-Anhängern – 79 Prozent fühlen sich nicht sicher. Grünen-Wählerinnen und -Wähler zeigen sich mit 81 Prozent am sichersten, bei der Linken sind es 72, bei der SPD 64 Prozent.
Das Thema Sicherheit ist derzeit auch politisch aufgeladen – befeuert durch Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) über das Problem „im Stadtbild“.
Laut polizeilicher Kriminalstatistik 2024 ging die Gesamtzahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent zurück. Bei Straftaten gegen die persönliche Freiheit – etwa Bedrohung, Stalking oder Nötigung – gab es hingegen einen Anstieg um 5,3 Prozent im Vergleich zu 2023. Sexualisierte Gewalt nahm um 9,3 Prozent zu – auf über 13.000 registrierte Fälle.
Entsprechend äußern viele Menschen konkrete Ängste. 52 Prozent befürchten Diebstahl, 48 Prozent rechnen mit Beleidigungen oder Pöbeleien. Rund ein Drittel sorgt sich manchmal, Opfer eines terroristischen Anschlags zu werden. 38 Prozent der Frauen sind besorgt wegen sexueller Belästigung – bei den Männern sind es nur 8 Prozent.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hatte Anfang November nach der Festnahme eines 22-jährigen Syrers in Berlin, der einen Anschlag geplant haben soll, vor der Gefahr durch Terrorismus in Deutschland, gewarnt „Die Festnahme in Berlin zeigt erneut, dass die Gefährdungslage in Deutschland durch den Terrorismus zwar abstrakt, aber dennoch hoch ist. Die Aktivitäten des sich seit 2023 in Deutschland befindlichen Syrers, die auf Anschlagsvorbereitungen hindeuten, wurden rechtzeitig erkannt“, sagte der CSU-Politiker.
Laut ARD-„Deutschlandtrend“ glaubt eine knappe Mehrheit (52 Prozent), die AfD habe besser als andere Parteien verstanden, dass viele Menschen sich nicht mehr sicher fühlen. 42 Prozent widersprechen.











