Die mangelnde Infrastruktur im Kongo ist ein Problem. Immer wieder kommt es zu Schiffsunglücken. Nun forderte ein weiteres Unglück das Leben von mindestens 80 Menschen.

Ein weiteres Schiffsunglück hat die Demokratische Republik Kongo (DRC) erschüttert und mindestens 80 Menschen das Leben gekostet. Das Unglück ereignete sich im Osten des Landes, wie der US-amerikanische Nachrichtensender CNN unter Berufung auf eine Mitteilung des kongolesischen Präsidentenbüros vom Mittwoch berichtet.

Demnach sank das Schiff auf dem Fluss Kwa, rund 70 Kilometer entfernt von der Stadt Mushie in der Provinz Maï-Ndombe. Der Präsident der DRC, Félix Tshisekedi, drückte den Familien der Opfer sein Beileid aus.

„Der Präsident der Republik fordert eine Untersuchung der wahren Ursachen dieses unglücklichen Vorfalls, um ein solches Desaster in Zukunft zu verhindern“, heißt es in einer offiziellen Erklärung des Büros. Diese Forderung zeigt einmal mehr die prekäre Situation im Land auf: Das Unfallrisiko auf den Gewässern ist hoch, da es an Straßeninfrastruktur mangelt und viele Menschen auf Boote angewiesen sind, um die zahlreichen Nebenflüsse des Kongo-Flusses zu überqueren.

Die aktuelle Katastrophe ist nicht die erste ihrer Art. Im Oktober letzten Jahres kamen bei einem ähnlichen Unglück im Nordwesten des Landes mindestens 52 Menschen ums Leben, als ihr Boot mit mehr als 300 Passagieren auf dem Congo River kenterte, berichtet CNN. Nur wenige Monate zuvor starben sechs Personen auf dem Lake Kivu, als ein Boot mit 150 Dorfbewohnern kippte.

Die mangelnde Infrastruktur im Land ist seit Langem ein Problem. Nach einem Bericht der Weltbank verfügt die DRC lediglich über einen Kilometer asphaltierte Straße pro 1.000 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Der Durchschnitt in anderen einkommensschwachen Ländern liegt bei 16 Kilometern.

Das jüngste Schiffsunglück unterstreicht erneut den Mangel an modernen und sicheren Transportmöglichkeiten für die Bevölkerung. Bis dahin bleibt das Reisen auf den Gewässern des Kongo eine gefährliche Notwendigkeit für viele Einwohner des Landes.

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