In dem andauernden Sorgerechtsstreit hatte nach Angaben beider Eltern ein dänisches Berufungsgericht am Montag ein Urteil bestätigt, nach dem Christina Block weiterhin der Kontakt zu ihren beiden minderjährigen Kindern untersagt wird. Block äußerte sich in ihrer Erklärung empört und sprach von einer „radikalen Entscheidung“: „Ich, die die Kinder geboren hat, darf keinen Umgang mit ihnen haben“, kritisierte sie. „Was, wenn meine Unschuld am Ende feststeht?“
Auch bei dem Termin habe ihr Ex-Mann sie aufgefordert, ihre Verteidigungsstrategie zu ändern. Dann könne sie irgendwann wieder Kontakt zu ihren Kindern bekommen. „Ich würde alles tun, um meine Kinder zu sehen, aber ein Geständnis ablegen, das kann ich nicht tun“, sagte Block.
Das Gericht nahm zahlreiche Aufnahmen einer Überwachungskamera aus einem Hamburger Luxushotel in Augenschein. Die Fotos zeigten nach Angaben des geständigen Israelis unter anderem den Geschäftsführer und weitere Mitarbeiter der israelischen Sicherheitsfirma. Diese sollte nach Angaben von Christina Block nur die IT-Sicherheit des Hotels, das zur Block-Gruppe gehört, prüfen.
Der damalige Chef der Block-Gruppe sagte als Zeuge aus, dass Christina Block ihm im Jahr 2023 vorschlug, die Firma mit der Cybersicherheit für die gesamte Holding zu beauftragen. Das habe er abgelehnt, weil es bereits einen Vertrag mit einer anderen Firma gab, mit der man gut zusammenarbeitete.
Anfang 2024, also nach der Entführungsaktion, habe er erfahren, dass die Israelis ihre Hotelkosten nicht beglichen hätten, sagte der Zeuge. Es sei einmal um 48.000 Euro und dann um knapp 120.000 Euro gegangen. Er habe eine Prüfung und schließlich ein Inkassoverfahren veranlasst, das aber ohne Erfolg geblieben sei. Bei der Untersuchung sei herausgekommen, dass die Israelis unter falschen Namen und ohne Meldeschein eingecheckt hätten. „Das fand ich extrem unschön“, sagte der Ex-Chef der Block-Gruppe. Der Finanzchef der Holding, der ebenfalls als Zeuge aussagte, sprach sogar von Hotelkosten bis zu 230.000 Euro, die nicht bezahlt worden sein sollen.
Bereits im Sommer 2023 hatte der frühere Chef der Block-Gruppe sich über eine Rechnung von 12.000 Euro geärgert, die von der Sicherheitsfirma gekommen sein soll. Er habe diese bei seiner Rückkehr aus dem Urlaub vorgefunden. Er habe sie an den Finanzchef weitergeleitet. Dieser erklärte, die 12.000 Euro seien als eine Art Vorleistung an das Unternehmen in Israel überwiesen worden.
