Wer im Urlaub an der Costa del Sol dringend eine Pause braucht, sollte sich besser nicht ins Wasser wagen. Es drohen empfindliche Geldstrafen.

Urlaub mit Hindernissen: Wer in Marbella eine kleine Erfrischung im Meer sucht, sollte seine dringenden Bedürfnisse gut im Griff haben. Die spanische Ferienhochburg hat es offenbar auf diejenigen abgesehen, die ihre Notdurft nicht bis zur nächsten Toilette zurückhalten können. Das könnte nämlich teuer werden, wie die britische „Daily Mail“ berichtet.

Touristen drohen dem Bericht zufolge bei einem unerlaubten „physiologischen Abgang“ im Meer oder am Strand Geldstrafen von bis zu 750 Euro. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Initiative zur Säuberung der beliebten Ferienregion an der spanischen Südküste.

Die Regelung wurde demnach bereits in einer Plenarsitzung genehmigt und wartet nun auf öffentliche Begutachtung. Bei Wiederholungstätern soll sich das Bußgeld sogar verdoppeln – ein zweiter Verstoß kostet dann bereits 1.500 Euro und der dritte sogar bis zu 3.000 Euro Strafe.

Doch nicht alle Bürger sehen diese Maßnahme positiv. Die meisten Kommentatoren stimmten darin überein, dass das Urinieren in den Sand verständlicherweise als Vergehen angesehen und polizeilich verfolgt werden sollte.

Das Verbot, im Meer zu urinieren, wurde von Einheimischen in spanischen Medien jedoch kritisiert und ins Lächerliche gezogen, denn es sei unmöglich, dies zu regulieren und durchzusetzen. „‚Wer soll die Täter finden – die Quallen?'“, wurde etwa eine Person von der Zeitung „El Correo“ zitiert. Eine ähnliche Maßnahme gibt es unter anderem bereits seit 2004 in Malaga, allerdings mit weitaus geringeren Strafen.

Zusätzlich zu den hohen Geldstrafen plant Marbella eine Reihe weiterer Einschränkungen: Ball- und Paddelspiele sollen in bestimmten Strandbereichen verboten und für Partys, öffentliche Veranstaltungen oder Wettbewerbe muss eine Genehmigung eingeholt werden. Zudem soll offenbar das Reservieren von Plätzen durch das Hinterlassen von Sonnenschirmen sowie das Wegwerfen von Zigarettenstummeln und Essensresten unterbunden werden.

Die Verschärfungen kommen wenige Monate, nachdem die Behörden auf der Insel Mallorca ihre eigenen strengen Maßnahmen gegen übermäßigen Alkoholkonsum von Touristen eingeführt haben.

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