Flecken auf der Haut können auf eine Kleienpilzflechte hinweisen. Manche versuchen, den Hautpilz mit Hausmitteln loszuwerden. Was hilft wirklich?

Das Wichtigste im Überblick


Vor allem männliche Jugendliche und junge Männer entwickeln häufiger eine Kleienpilzflechte. Dann bilden sich dunkle oder helle schuppende Flecken auf der Haut, zum Beispiel am Rücken, auf der Brust oder an den Armen.

Ursache ist der Hefepilz Malassezia furfur. Er ist auf fast jeder Haut zu finden und harmlos – erst, wenn er sich stark vermehrt, führt er zu sichtbaren Hautveränderungen. Fachleute sprechen bei einer solchen Kleienpilzflechte auch von Pityriasis versicolor.

Gefährlich ist eine Kleienpilzflechte nicht, aber unter Umständen kosmetisch störend. Um den Pilz zu bekämpfen, setzen Betroffene mitunter auf verschiedene Hausmittel.

Die Liste der (vermeintlichen) Hausmittel ist lang

Im Internet finden sich diverse Hausmittel, die gegen Kleienpilzflechte helfen sollen. Häufig genannte Hausmittel sind zum Beispiel:

  • ätherische Öle, etwa Teebaumöl, Lavendelöl
  • Backpulver
  • Essig
  • Knoblauch
  • Kokosöl
  • Manuka-Honig
  • Zimt

Die meisten dieser Hausmittel sollen laut Anhängerinnen und Anhängern eine ausreichend antimikrobielle Wirkung haben und auf diese Weise das Wachstum der Pilze hemmen beziehungsweise die Erreger abtöten.

Die Anwendung ist je nach Hausmittel unterschiedlich. So wird beispielsweise dazu geraten, die betroffenen Hautpartien mit einem Wattepad zu betupfen, auf den zuvor einige Tropfen Teebaumöl gegeben wurden. Auch Kokos- oder Lavendelöl, Manuka-Honig oder Essig sollen erkrankte Personen direkt auf die Haut auftragen. Eine halbierte Knoblauchzehe soll – auf die Haut gerieben – ebenso ein gutes Hausmittel sein. Wer Zimt als Hausmittel probieren möchte, dem wird mitunter ein Vollbad empfohlen, dem eine halbe Tasse des Gewürzes zugesetzt worden ist.

2024-04-17 13:25:21.985 – 1713360321985

Hausmittel bei Kleienpilzflechte: Was hilft?

Vorweg ist festzuhalten: Ob und in welcher Dosierung Hausmittel gegen Kleienpilzflechte helfen, ist unklar. Denn bislang gibt es zu keinem der genannten Mittel ausreichend fundierte wissenschaftliche Studien, die eine Wirkung nachweisen oder widerlegen.

Von manchem Hausmittel ist bekannt, dass sie Erreger abtöten oder deren Wachstum hemmen. Zum Beispiel soll Manuka-Honig Studien zufolge eine antibakterielle Wirkung haben. Dieser Effekt lässt sich jedoch nicht ohne Weiteres auf (Hefe-)Pilze übertragen. Auch ist nicht bekannt, wie oft und in welcher Dosis das Hausmittel angewandt werden müsste, um hilfreich zu sein.

Ähnliches gilt für andere Hausmittel wie Essig oder Teebaumöl. Essig hat einen sehr niedrigen pH-Wert und ist daher sauer, Pilze gedeihen jedoch gut in basischer Umgebung. Daher halten manche Menschen das Hausmittel für geeignet, um die Kleienpilzflechte loszuwerden. Aber auch hier gilt: Die Wirksamkeit bei Kleienpilzflechte beziehungsweise einem Befall mit Hefepilzen ist bislang nicht ausreichend erforscht. Die Frage, ob Teebaumöl als Hausmittel bei Kleienpilzflechte sinnvoll ist, bleibt ebenfalls (vorerst) unbeantwortet.

Ob ein Hausmittel also tatsächlich bei Pityriasis versicolor Wirkung zeigt, ist unklar. Hinzu kommt, dass Laien nicht sicher beurteilen können, ob es sich tatsächlich um Kleienpilzflechte handelt. Nicht zu vernachlässigen sind zudem mögliche Nebenwirkungen.

Hautveränderungen abklären

Helle oder dunkle Flecken auf der Haut können Anzeichen einer Kleienpilzflechte sein. Sie können aber auch andere Ursachen haben – etwa die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) oder eine bakterielle Infektion. Daher sollten betroffene Personen mit solchen Hautveränderungen sicherheitshalber eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Hausmittel gegen Kleienpilzflechte: Nebenwirkungen beachten

Nicht nur Medikamente, auch vermeintlich harmlose Hausmittel aus der Natur können zu unerwünschten Beschwerden führen.

Etwa Teebaumöl: Vor allem in hoch konzentrierter Form kann es Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen. Darauf weist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Stellungnahme hin. Vor allem bei älteren und/oder nicht lichtgeschützt gelagerten Teebaumöl-Produkten sollten Anwenderinnen und Anwender vorsichtig sein. Denn durch Sauerstoff und Lichteinfluss können sich die Inhaltsstoffe verändern, was das Risiko für unerwünschte Wirkungen erhöht.

Bei Essig als Hausmittel gegen Kleienpilzflechte ist ebenfalls Vorsicht geboten. Insbesondere in hochkonzentrierter Form – wie etwa als Essigessenz – ist der Säuregehalt so hoch, dass es leicht zu Hautreizungen kommt.

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