Kollegenstreit – hier unter aufgeregten Birkhühnern
Bild: Westend61
Aggressiv, intrigant, faul – manche Kollegen sind echt anstrengend. Ein offenes Gespräch kann helfen. Doch wie genau geht man das an?
Wir verbringen mit ihnen mehr Stunden im wachen Zustand als mit Menschen, die wir freiwillig in unser Leben lassen – mit den lieben Kollegen, die keineswegs immer so lieb sind. Allzu oft sind sie sogar aggressiv, intrigant oder faul. Zumindest empfinden wir das so. Denn, so sagt Martin Puppatz, Professor für Wirtschaftspsychologie, wie wir andere empfinden, das hat viel mit uns selbst zu tun. Und er hat eine weitere ernüchternde Erkenntnis: Andere Menschen ändern zu wollen, das ist ein beinahe auswegloses Unterfangen, da ist Scheitern programmiert. Was man hingegen ändern kann: seine Einstellung den Schwierigen gegenüber. Und natürlich muss niemand böses Verhalten einfach hinnehmen.
Ursula Kals
Redakteurin in der Wirtschaft, zuständig für „Jugend schreibt“.
Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse sind ganz normal, sobald unterschiedliche Menschen aufeinandertreffen. Und wer acht Stunden oder mehr Zeit am Tag mit seinen Kollegen in einem Büro sitzt, wird zwangsläufig die Macken, Fehler oder anstrengenden Verhaltensweisen der anderen erkennen. Deshalb ist es wichtig, darüber zu sprechen: Clinch mit Kollegen kann sonst zu psychischen Problemen und Stress führen. Rund 70 Prozent aller Konflikte in Unternehmen haben nichts mit den Inhalten zu tun. Die Cleveren kämpfen nicht um Inhalte, die machen Beziehungsmanagement, erklärt Managementtrainer Stefan Czypionka.