Noch immer streiten die Frankfurter Klimaaktivisten von „End Fossil“ mit der Goethe-Universität über die Räumung des von der Gruppe besetzten Hörsaals auf dem Westend-Campus am 6. Dezember. In einem jetzt veröffentlichten Brief an „End Fossil“ lässt das Uni-Präsidium wissen, die hochschulinterne Aufarbeitung des Polizeieinsatzes sei aus seiner Sicht abgeschlossen.
Die Aktivisten wollen das nicht akzeptieren. Bevor es die von ihnen verlangte Aufarbeitung nicht gegeben habe, seien sie nicht bereit, mit der Uni-Leitung über ihre inhaltlichen Forderungen nach mehr Klimaschutz zu diskutieren, teilten sie am Mittwoch mit.
Das Uni-Präsidium verweist in seinem Schreiben darauf, dass sich der Senat in zwei hochschulöffentlichen Sitzungen mit dem Polizeieinsatz befasst habe. Unter anderem sei dabei beschlossen worden, dass wegen der Hörsaalbesetzung keine Strafanzeigen gegen beteiligte Studenten gestellt würden.
Gruppierung rechtfertigt „radikalen Protest“
Uni-Präsident Enrico Schleiff bot „End Fossil“ ein Treffen in ähnlicher Zusammensetzung an, wie es im Institut für Sozialforschung unter Moderation von dessen Direktor Stephan Lessenich und der Politikprofessorin Uta Ruppert stattgefunden habe. In dem Gespräch solle es darum gehen, wie an der Uni mehr für den Klimaschutz getan werden könne.
Das Präsidium erinnerte zudem daran, dass die Hochschule zusätzliche Möglichkeiten schaffe, sich im Kampf gegen den Klimawandel zu engagieren, etwa in einem „Großen Arbeitskreis Energie“ und vom Spätsommer an in „Nachhaltigkeitswerkstätten“.
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„End Fossil“ wies das Gesprächsangebot zurück. Im Senat sei keine angemessene Auseinandersetzung mit dem Polizeieinsatz möglich gewesen, weil die Sitzungen nicht „für Studierende grundsätzlich zugänglich“ gewesen seien und „betroffene Studierende und Gruppen“ sich nicht angemessen hätten zu Wort melden können. Die Gespräche im Institut für Sozialforschung hätten die Uni-Vertreter „kommentarlos abgebrochen“, obwohl „End Fossil“ ihnen ein „klares weiteres Vorgehen“ vorgeschlagen hätten.
Nun plant die Gruppe eine eigene Veranstaltung zu der Hörsaalräumung. Unter dem Titel „Warum radikaler Protest an die Uni gehört“ werden nach Angaben von „End Fossil“ am 20. April unter anderen Lessenich und der Sozialwissenschaftler Daniel Loick Vorträge halten. „Auch das Präsidium der Goethe-Universität laden wir herzlich ein, sich der Debatte zu stellen.“