Ausbildung und Mut zum Jobwechsel zahlen sich aus



Gut gerüstet: Eine Köchin in Ausbildung in einem Frankfurter Restaurant

Bild: Wonge Bergmann

Wer nicht sofort maximale Bezahlung wählt, sondern gute Ausbildung, hat später bessere Chancen. In Zeiten guter Konjunktur gibt es aber manche Versuchung mit Spätfolgen.

Eine Berufsausbildung mag sich fürs Leben lohnen. Aber sie beschert, ähnlich wie ein Studium, nicht sofort schönes Geld: Wer sofort einen Helferjob antritt, erzielt in Deutschland schon zum Mindestlohn fast 2100 Euro im Monat – selbst die höchsten Ausbildungsvergütungen liegen weit darunter. Für angehende Pflegefachkräfte im öffentlichen Dienst sind das derzeit 1190 Euro im ersten Ausbildungsjahr. Dahinter folgen etwa Bankkaufleute mit 1135 Euro und Fluggerätemechaniker mit 1053 Euro. Insofern ist es ein Segen, dass trotzdem die meisten jungen Leute nicht nur schnelles Geld suchen. Allerdings geraten sie damit gleich vor die zweite große Herausforderung: Wie findet man den Berufsweg, der so gut zu den eigenen Talenten passt, dass die Ausbildung nicht doch zur Fehlinvestition wird?

Eine Studie der Arbeitsmarktökonomen Jerome Adda und Christian Dustmann liefert vor diesem Hintergrund nun eine Reihe neuer, wissenschaftlich fundierter Argumente für das betriebsnahe deutsche Berufsbildungssystem – und dafür, jungen Menschen durch intensive Berufsorientierung in den Schulen einen guten Überblick über ihre Optionen auf dem Arbeitsmarkt zu geben. Ökonomisch gesprochen, geht es demnach vor allem darum, sogenannte Lock-in-Effekte zu vermeiden: Wer einmal auf einem bestimmten Weg ins Erwerbsleben gestartet ist, für den wird es nach und nach immer schwerer, noch einmal neue, andere Chancen ergreifen.

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