Die Nachricht ließ aufhorchen und scheint gleichzeitig zu permanentem Filialsterben und erlittenem Rufschaden in der Finanzkrise zu passen: Die Bayerische Landesbank teilte Ende Juni mit, sie bilde nicht länger zum Bankkaufmann beziehungsweise zur Bankkauffrau aus. Doch der Abgesang auf die Banklehre ist verfrüht, wenn nicht sogar falsch, wie eine Umfrage der F.A.Z. bei Sparkassen, der Deutschen Bank und der Commerzbank sowie den Volksbanken und Raiffeisenbanken zeigt. Denn alle suchen Auszubildende, und für alle ist die Banklehre ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Baustein, um neue Mitarbeiter zu finden und zu qualifizieren. Details dazu später.
Aber richtig ist auch: Die Entscheidung der Bayern LB, keine Ausbildung ohne Studium mehr anzubieten, passt zu einer schon länger zu beobachtenden Entwicklung: Menschen wie Klaus-Peter Müller (Commerzbank) oder Frank Strauß (Postbank), die es in den 2000er-und 2010er-Jahren noch – damals schon als große Ausnahme – „nur“ mit einer Banklehre zum Bankchef geschafft haben, findet man heute in der Leitung von Großbanken so gut wie gar nicht mehr. Ohne Studium, so viel scheint klar, kommt man nicht mehr ganz nach oben.