Lieber auf Nummer sicher gehen

Wechseljahre: Wie lange muss ich noch verhüten?

Aktualisiert am 09.11.2025 – 10:00 UhrLesedauer: 3 Min.

Augen auf bei der Wahl der Pille: Wer in den Wechseljahren mit dieser Methode verhüten will, verwendet besser ein östrogenfreies Präparat.

News folgen

Die Wechseljahre bedeuten für den Körper eine große hormonelle Umstellung. Kann mit dem Ausbleiben der Regelblutung auch auf Verhütung verzichtet werden?

Aufsteigende Hitze, unruhige Nächte, Stimmungsschwankungen: Die Wechseljahre sind eine enorme Umstellung für den weiblichen Körper. „Der Grund für diese Veränderung ist die Endlichkeit der fruchtbaren Phase“, sagt der Gynäkologe Klaus Doubek, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte (BVF).

Doch wann genau kann man sich sicher sein, dass sie wirklich zu Ende ist – und es nicht doch zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen kann?

Die Eibläschen in den Eierstöcken, von denen zuvor in jedem Zyklus eines herangereift ist, sind aufgebraucht. Als Folge stellen die Eierstöcke die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone nahezu komplett ein. Weil sie zuvor viele Prozesse im Körper beeinflusst haben, ergeben sich aus dem Hormonmangel viele Veränderungen, wie Klaus Doubek erklärt.

Beginn und die Dauer der Wechseljahre sind dabei individuell. Etwa die Hälfte der Frauen hat ihre letzte Regelblutung mit knapp 52 Jahren. „Zuvor erleben sie eine Phase der hormonellen Umstellung, die sich unter anderem durch Zyklusveränderungen – wie eine Verkürzung oder unregelmäßige Blutungslängen – bemerkbar macht“, sagt Doubek.

Übrigens: Liegt die letzte Menstruation mindestens zwölf Monate lang zurück, spricht man von der Menopause.

In der Übergangsphase sind es die starken Schwankungen in der Hormonproduktion, die für Beschwerden sorgen können. Etwa für Schlafstörungen, Dünnhäutigkeit oder Stimmungsschwankungen.

„Zunehmender Östrogenmangel führt dann zu weiteren Symptomen wie Schweißausbrüchen, Hitzewallungen, Gelenkbeschwerden, Herzklopfen, trockener Scheide oder Beschwerden beim Geschlechtsverkehr“, sagt Katrin Schaudig, Frauenärztin und Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft.

Immerhin: Laut Frauenarzt Dobek gibt es keine Belege dafür, dass die Sexualität durch die Hormonumstellung der Wechseljahre beeinträchtigt wird. Mit einer Ausnahme: die Scheidentrockenheit, die beim Sex durchaus unangenehm sein kann.

Laut der Deutschen Menopause Gesellschaft lässt sie sich allerdings mit hyaluronsäurehaltigen Cremes und Gelen gut behandeln. Reicht das nicht aus, gibt es auch Cremes, Gele und Zäpfchen auf Basis von Östrogen. Sie müssen aber vom Arzt oder der Ärztin verordnet werden.

Und was ist mit der Libido? „Viele Frauen berichten, dass die Lust auf Sex nachlässt“, erzählt Schaudig aus ihrer Praxis „Hormone Hamburg“. „Dies trifft aber keinesfalls auf alle Frauen zu.“ Wie das Sexleben in den Wechseljahren aussieht, ist indviduell: Einige haben mehr Lust auf Sex, andere weniger – und manchmal ändert sich nichts.

„Solange Eizellen vorhanden sind, kann theoretisch noch eine Schwangerschaft eintreten“, sagt Schaudig. Und wenn nach monatelanger Pause doch wieder eine Blutung auftaucht? Dann bedeutet das laut Schaudig, dass im Eierstock doch wieder eine Eizelle „aus dem Dornröschen-Schlaf“ erwacht ist. Es kann also wieder zu einem normalen Zyklus mit Eisprung kommen.

Share.
Exit mobile version