CDU intern unter Druck
Junge Union droht mit Renten-Blockade
10.11.2025 – 02:46 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Düsseldorfer CDU-Politiker Johannes Winkel legt sich mit dem Kanzler an. Vor dem JU-Deutschlandtag verschärft er seinen Ton im Rentenstreit.
Ein Düsseldorfer Bundestagsabgeordneter bringt Bundeskanzler Friedrich Merz in die Bredouille. Johannes Winkel, Chef der Jungen Union und CDU-Politiker, wirft dem Regierungschef vor, seinen Ankündigungen keine Taten folgen zu lassen. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht ein Rentenpaket, das den Bundeshaushalt mit 200 Milliarden Euro belasten würde.
Der Konflikt verschärft sich ausgerechnet vor dem Deutschlandtag der JU am kommenden Wochenende, bei dem Merz als Redner auftritt. Winkel macht im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland deutlich, dass die Delegierten gespannt auf den Auftritt des Kanzlers warten. Die Veranstaltung der größten politischen Jugendorganisation Deutschlands biete die ideale Gelegenheit, sich zum Thema Generationengerechtigkeit zu positionieren.
Der Kanzler habe in seiner Regierungserklärung einen neuen Generationenvertrag angekündigt. Doch wie dieser mit den kostspieligen Rentenplänen von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) vereinbar sein soll, erschließt sich dem Düsseldorfer Abgeordneten nicht. Die SPD-Politikerin will das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent stabilisieren. Danach soll es zwar sinken, aber nur langsam – was die Ausgaben weiter in die Höhe treiben würde.
Winkel gehört zur sogenannten Jungen Gruppe der Unionsfraktion, einem Zusammenschluss von 18 Abgeordneten, die mit einer Blockade des Rentenpakets im Parlament drohen. Bislang habe sich der Kanzler bei keinem von ihnen gemeldet, berichtet der Düsseldorfer. Die Gruppe hatte die Regierungspläne bereits schriftlich als nicht zustimmungsfähig zurückgewiesen. Winkel bekräftigt die ablehnende Haltung: Ohne grundlegende Änderungen werde es keine Zustimmung geben.
Unterstützung erhält der Düsseldorfer von Parteikollege Christoph Ploß. Der Wirtschaftspolitiker warnt in der „Bild“, dass die Zukunftsfähigkeit Deutschlands von einem generationengerechten Rentensystem abhänge. Bei schrumpfenden finanziellen Spielräumen könne man nicht ständig neue Sozialleistungen beschließen. Deutschland brauche stattdessen einen zielgenauen Sozialstaat.
