Wohnen
Immobilienpreise steigen deutlich
Aktualisiert am 10.11.2025 – 12:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Häuser und Wohnungen in Deutschland verteuern sich nach neuen Zahlen wieder spürbar – gerade in Metropolen. Auch Mieter müssen mehr zahlen. Immobilienfinanzierer kritisieren die Bundesregierung.
Häuser und Wohnungen in Deutschland verteuern sich wieder deutlich – vor allem in den größten Städten. Im dritten Quartal stiegen die Immobilienpreise um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Dies zeigen neue Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP), der die wichtigsten Immobilienfinanzierer hierzulande vertritt, darunter Deutsche Bank, Commerzbank, sowie große Sparkassen und Landesbanken. Die Preise stiegen sowohl bei Eigentumswohnungen als auch bei Ein- und Mehrfamilienhäusern.
Besonders deutlich fiel der Anstieg in den großen Metropolen aus, mit einem Plus von im Schnitt 4,6 Prozent, wie der Verband berichtet. In München, Düsseldorf, Hamburg und Köln stiegen die Wohnimmobilienpreise demnach um mehr als fünf Prozent binnen Jahresfrist.
Auch für Mieter gibt es keine Entwarnung in der andauernden Wohnungsknappheit: Die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern stiegen laut den Angaben binnen Jahresfrist um 3,7 Prozent im Bundesschnitt und um 3,8 Prozent in den Metropolen. Am stärksten aufwärts ging es in Düsseldorf und Frankfurt, mit rund fünf Prozent.
Der Wohnungsmangel in den Metropolen werde wohl noch mehrere Jahre anhalten, sagte VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. „Der Bauturbo ist gut und begrüßenswert, aber es braucht mehr“. Die Bundesregierung will mit dem Instrument schnellere und einfachere Genehmigungen in der Baubranche erreichen.
Doch der Erfolg hänge stark davon ab, dass die Kommunen die neu geschaffenen Möglichkeiten pragmatisch nutzten, gab Tolckmitt zu bedenken. Vorschläge für weitere Maßnahmen lägen auf dem Tisch – etwa staatliche Bürgschaften in Höhe von 80 Prozent für Immobiliendarlehen, die Wohnungsneubau in großem Umfang ermöglichten.
Der VDP legt seit 2010 regelmäßig Immobilienzahlen vor. Sie beruhen im Gegensatz zu vielen anderen Analysen auf echten Transaktionen von über 700 Banken und gelten daher als belastbar.
Die Zahlen zeigen, dass die Krise am Immobilienmarkt vorbei ist; Käufer müssen wieder tiefer in die Tasche greifen. Mit einem Plus von über fünf Prozent im Bundesschnitt fiel der Preisanstieg bei Mehrfamilienhäusern besonders stark aus – ein Zeichen, dass Investoren wieder stärker engagiert sind.
Immobilien hatten nach einem jahrelangen Boom, der 2022 seinen Höhepunkt erreichte, kurzzeitig an Wert verloren. Auslöser war ein starker Zinsanstieg, der Kredite teurer machte. Zuletzt zeichnete sich aber ab, dass sich Käufer und Hausbauer an die gestiegenen Zinsen gewöhnt haben.
