Wer sich heutzutage kritisch mit Kant auseinandersetzt, sollte die rassistischen Äußerungen des Philosophen jedoch nicht ignorieren. Ein Forschungsprojekt an der Universität Jena geht der Frage nach Rassismus in Werken der klassischen Philosophie nach. Kant habe sich zwar rassistisch geäußert, allerdings im Kontext seiner Zeit, sagte Projektleiterin Andrea Esser in einem Deutschlandfunk-Interview. Sie betonte, dass es bei ihrer Forschung nicht um die Beurteilung einzelner Personen gehe, sondern darum, zu verstehen, „wie wir mit diesem Erbe umgehen sollen“.

Künftig wird auch Deutschlands erstes Kant-Museum an den „Weltdenker“ erinnern, der am 12. Februar 1804 im Alter von fast 80 Jahren in Königsberg starb. Anlässlich seines 300. Geburtstages wird die erste Dauerausstellung über Kant, voraussichtlich „der „Der bedeutendste Denker der Moderne“ entsteht im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg und sorgt bis heute für Diskussionen über Kant. So veröffentlichten der Schriftsteller Daniel Kehlmann und der in New York lehrende Philosoph Omri Boehm im Jahr 2024 gemeinsam „Der bestirnte Himmel über mir – Ein Gespräch über Kant“. in dem sie bei Kant wichtige Antworten auf aktuelle Fragen suchen. Kehlmann, der selbst Philosophie studierte, sagte über Kants Wirken: „Eine der größten intellektuellen Revolutionen, die es je in der Geschichte unserer Gattung gegeben hat.“ Das war Kant.“

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