Marken bleiben erhalten
Hütt-Brauerei schließt nach 270 Jahren
12.11.2025 – 17:07 UhrLesedauer: 2 Min.
Nach 270 Jahren ist Schluss: Die Marken Hütt und Hessische Löwen werden künftig von einer anderen Brauerei weitergeführt. Rund 40 Mitarbeiter verlieren ihre Arbeitsplätze.
Die traditionsreiche Hütt-Brauerei aus dem hessischen Baunatal wird geschlossen. Die Marken Hütt und Hessische Löwen bleiben allerdings erhalten. Nach Wochen intensiver Verhandlungen stehe fest, dass die Marken, die Originalrezepte und Lieferverträge von der Schlossbrauerei Rheder im ostwestfälischen Brakel (Kreis Höxter) zum 1. Dezember übernommen werden, teilte der Geschäftsführer und Inhaber der nordhessischen Brauerei, Frank Bettenhäuser, mit. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Ende August hatte Bettenhäuser die geordnete Liquidation seiner Hütt-Brauerei bekannt gegeben. Er habe bereits seit längerer Zeit erfolglos nach einer Nachfolgelösung für den Betrieb mit rund 40 Mitarbeitern und einer rund 270-jährigen Familiengeschichte gesucht, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern, hatte der 69-Jährige damals erklärt.
Danach hätten ihn verschiedenste Angebote erreicht, um die Traditionsbrauerei zu retten, so Bettenhäuser jetzt. Man habe sich schließlich für die Schlossbrauerei Rheder entschieden. „Eine Traditionsbrauerei, die auf dieselben Werte und höchsten Qualitätsansprüche setzt wie Hütt.“
Der Verkauf der beiden Marken und der Lieferverträge führt laut Bettenhäuser zur Stilllegung der Brauerei und damit zur Auflösung des Produktionsstandortes Baunatal im Landkreis Kassel. Für die rund 40 Mitarbeitenden der Hütt-Brauerei bedeute das den Verlust der Arbeitsplätze. „Bis zuletzt habe ich gehofft, die Brauerei als Ganzes zu verkaufen und damit die Arbeitsplätze zu erhalten“, erklärte Bettenhäuser. Durch die äußerst schwierige Lage des Biermarktes sei das leider nicht möglich gewesen.
Die deutsche Brauwirtschaft steht angesichts sinkender Bierabsatzzahlen, steigender Kosten für Energie, Rohstoffe und Verpackung sowie geänderter Konsumgewohnheiten vor allem jüngerer Menschen vor großen Herausforderungen. Die deutsche Bierproduktion geht schon seit vielen Jahren kontinuierlich zurück, Betriebe schließen.
Ein prominentes Beispiel für die Schließung einer Braustätte in Hessen ist das Ende von Binding in Frankfurt im September 2023. Die Traditionsbrauerei, die zur Radeberger-Gruppe gehört, füllte nach 150 Jahren zum letzten Mal in Hessens größter Stadt ab. Binding-Bier wird seither in Nürnberg gebraut.
