„Geophysikalische Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich unter der Eifel ein sogenannter Mantelplume befindet – also eine Aufwärtsströmung aus heißem Gestein, das aus großer Tiefe aufsteigt. Dieses aufsteigende Material erhitzt die Erdkruste darüber, was letztlich auch zur Bildung von Magma führt“, erklärt Schreiber.



„Statt ganzer Platten, die sich gegeneinander verschieben, bewegen sich in der Region kleinere Krustenschollen.“


Geologe Ulrich Schreiber


„Statt ganzer Platten, die sich gegeneinander verschieben, bewegen sich in der Region kleinere Krustenschollen – quasi Blöcke innerhalb der Erdkruste. Die Abstände zwischen den einzelnen Blöcken können zwischen drei und zehn Kilometer betragen.“ Man könne sich das vorstellen wie zwei Umzugskartons, die man gegeneinander schiebt: Zwischen den Kartons bilde sich eine senkrechte Trennfläche, eine Art Spalt. Diese Fläche könne bei genügend Spannung plötzlich aufreißen – etwa durch ein Erdbeben. „Und genau hier liegt die Gefahr: Diese senkrechten Trennflächen können im Extremfall als eine Art direkter Kanal vom Erdmantel bis an die Oberfläche fungieren. Wenn sich so ein Riss bildet – etwa durch ein Erdbeben oder tektonischen Druck – kann Magma sehr schnell aufsteigen.“

Unheimlich ist aber auch eine andere Art von Erdbeben – jene, die nicht aus der unberechenbaren Tiefe des Planeten stammt, sondern von Menschenhand ausgelöst wird. Bohrungen, der Abbau von Bodenschätzen, riesige Talsperren, selbst Explosionen – all das kann die Erde zum Beben bringen. Diese sogenannte induzierte Seismizität bleibt oft unbemerkt, doch gelegentlich wird sie spürbar.

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