Schutz vor Komplikationen

Impfquote auf niedrigstem Stand seit 17 Jahren


Aktualisiert am 12.12.2025 – 17:26 UhrLesedauer: 2 Min.

Impfung (Symbolbild): In der vergangenen Saison ließen sich weniger Menschen gegen Influenza impfen. (Quelle: Fabian Sommer/dpa/dpa-bilder)

Das Robert Koch-Institut warnt: Impfungen wie gegen Grippe und Covid-19 werden von Erwachsenen zu wenig genutzt.

Die Realität zeigt aber ein anderes Bild: Nach Angaben des RKI haben sich in Deutschland zuletzt so wenige ältere Erwachsene gegen Grippe impfen lassen wie seit 17 Jahren nicht mehr. Die Impfquote liege damit „auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Berichterstattung“, so das RKI in seinem epidemiologischen Bulletin. Nur während der Corona-Pandemie (2020/2021) habe es einen vorübergehenden Anstieg gegeben.

In der Saison 2024/2025 sank die Quote der Standardimpfung gegen Influenza in der Altersgruppe ab 60 im Vergleich zur vorherigen Saison um vier Prozentpunkte auf 34 Prozent. Für diese Altersgruppe gilt eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission.

Im Gegensatz zur Erkältung (grippaler Infekt) nimmt die Influenza oft einen schweren Krankheitsverlauf. Es können unter Umständen Komplikationen auftreten wie Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Herzmuskelentzündung, Entzündung von Hirn und Hirnhäuten sowie eine Verschlechterung bestehender chronischer Erkrankungen, etwa Asthma oder COPD. Im schlimmsten Fall nimmt die Grippe einen lebensbedrohlichen Verlauf.

Eine Grippeschutzimpfung wird in Deutschland darüber hinaus chronisch Kranken, Schwangeren, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinischem Personal empfohlen.

Auch die Quote der Menschen ab 60 Jahren, die sich gegen Covid-19 impfen ließen, ist den Angaben nach im Vergleich zur Vorsaison um ein Drittel zurückgegangen. Während sich laut RKI in der Saison 2023/2024 etwa ein Fünftel der Menschen (21 Prozent) ab 60 impfen ließen, waren es in der darauffolgenden Saison nur noch 14 Prozent.

Insgesamt würden empfohlene Impfungen für Erwachsene zu wenig genutzt, so das Institut.

Allerdings müsse von einer leichten Untererfassung bei den Impfquoten zu Influenza und Covid-10 ausgegangen werden, da auch außerhalb des Abrechnungssystems der Kassenärztlichen Vereinigungen geimpft werde, etwa in Betrieben oder Apotheken.

Seit 2022 dürfen auch alle Apotheken in Deutschland gegen Grippe und gegen Corona impfen. Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) nahm die Zahl der durchgeführten Grippeimpfungen in Apotheken deutlich zu.

Bei Kindern liegen die Impfquoten dem RKI zufolge weiter auf einem hohen Niveau. Allerdings würden Impfserien oft zu spät oder gar nicht abgeschlossen. Zudem gebe es Lücken beim Schutz gegen Masern, „da ein relevanter Anteil der Kinder bis zum zweiten Geburtstag die zweite Masernimpfung nicht erhält“, hieß es. So fehlte im Jahr 2024 zum zweiten Geburtstag mehr als einem Fünftel der Kinder die zweite Impfung.

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