Weitere Tote geborgen
Frachtflugzeug stürzt ab – „Die Lage ist ernst“
Aktualisiert am 06.11.2025 – 05:05 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein Frachtflugzeug startet in Richtung Hawaii. Kurz danach stürzt es ab. Nun ist die Zahl der Todesopfer noch weiter gestiegen.
Die Zahl der Toten durch den Absturz eines Frachtflugzeugs im US-Bundesstaat Kentucky ist auf zwölf gestiegen. Es gebe weiter mehrere Vermisste, erklärte der örtliche Gouverneur Andy Beshear am Mittwoch (Ortszeit) im Onlinedienst X. Zuvor war die Zahl der Toten mit elf angegeben worden. Die Ursache des Absturzes in einem Außenbezirk der Großstadt Louisville war zunächst unklar.
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB entsandte Teams nach Louisville, um den Vorfall zu untersuchen. NTSB-Vertreter Todd Inman sagte Reportern, dass die Ermittler Aufnahmen der Überwachungskameras des Flughafens ausgewertet hätten. Diese zeigten, wie sich das linke Triebwerk während des Startes vom Flügel löse. Der Flugdatenschreiber und der Cockpit-Sprachrekorder seien identifiziert und zur Analyse nach Washington geschickt worden.
Nach Angaben der Bundesluftfahrtbehörde (FAA) war die Maschine des Logistikunternehmens UPS gegen 17.15 Uhr (Ortszeit) nach dem Start vom Louisville Muhammad Ali International Airport abgestürzt. Das Langstreckenflugzeug war laut FAA auf dem Weg zu einem Flughafen in Honolulu auf der Inselgruppe Hawaii. Bei der Maschine handelte es sich demnach um eine McDonnell Douglas MD-11. Das US-Logistikunternehmen UPS teilte mit, an Bord des firmeneigenen Frachtflugzeugs seien drei Besatzungsmitglieder gewesen.
Aufnahmen vom Unglücksort zeigten, dass die Maschine unweit der Startbahn abstürzte und in einem Feuerball aufging. Danach stiegen schwarze Rauchsäulen über dem Unfallort auf. Da das Flugzeug einen langen Flug vor sich hatte, ist davon auszugehen, dass sie wahrscheinlich voll betankt war. Nach Angaben der Polizei stürzte das Flugzeug rund fünf Kilometer südlich des Flughafens ab. Den Behördenangaben zufolge lag die Absturzstelle im Umfeld einer Recycling- und einer Autoteile-Firma.
Es ist unklar, wie viele Mitarbeiter oder Kunden sich zum Zeitpunkt des Aufpralls auf dem Gelände befunden hatten. Die Polizei verhängte für Teile des Gebietes eine Ausgangssperre. Der demokratische Gouverneur Beshear schrieb auf der Plattform X: „Die Lage ist ernst.“ Er reiste nach Louisville.
Der Flughafen wurde nach dem Vorfall geschlossen. Flüge nach Louisville und Abflüge seien vorübergehend ausgesetzt, hieß es auf dem X-Profil des Flughafens.
Das Unglück in Louisville ereignete sich inmitten des längsten Shutdowns in der US-Geschichte. Wegen der seit einem Monat anhaltenden Haushaltssperre hatte Verkehrsminister Sean Duffy kurz vor dem Unglück vor möglichen Luftraumsperrungen gewarnt, da Mittel zur Bezahlung der Fluglotsen fehlen. Ab Freitag würden die geplanten Flugkapazitäten „an 40 Flughäfen des Landes um zehn Prozent gekürzt“, kündigte Duffy zudem am Mittwoch an.
