Für Klimaschützer ist der Flugverkehr ein rotes Tuch. Der Düsseldorfer Airport tut einiges, um hier sein Image aufzubessern. Unter anderem baut er eine gigantische Solaranlage, deren Strom den Flughafen mit grünem Strom versorgen soll.

Im Jahr 2035 will der Düsseldorfer Airport „klimaneutral“ sein. Das heißt: Bis dahin soll der Ausstoß von Treibhausgas auf ein Minimum reduziert werden (und der Rest durch Klimaschutzmaßnahmen ausgeglichen sein). Dazu soll eine neue Solaranlage ihren Beitrag leisten, deren Fertigstellung schon im zweiten Halbjahr 2025 geplant ist.

„Unser Flughafen hat an der nördlichen Grenze große Freiflächen, die sich als Standort für eine große Photovoltaikanlage anbieten – hier soll der Bau der Anlage noch in diesem Jahr beginnen“, sagt ein Flughafensprecher t-online. Der Sprecher ergänzt beeindruckende Details: „Mit insgesamt 150.000 Quadratmetern entspricht die Größe der Anlage etwa der Fläche von 21 Fußballfeldern. Sie wird damit zu den größten Photovoltaikanlagen an deutschen Flughäfen gehören.“

Zum Vergleich: Der Flughafen hat seit 2011 bereits eine Solaranlage im Sicherheitsbereich in Betrieb, die damals schon als riesig galt – aber „nur“ so groß ist wie sechs Fußballfelder. Die neue Anlage wird also mehr als dreimal so groß. Bis 2035 will der Flughafen so viele Solarzellen in Betrieb haben, dass so viel Strom entsteht, dass man 4.000 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr versorgen könnte.

Solarzellen dürfen Piloten nicht blenden

Für die aktuelle 21-Fußballfelder-Anlage hat der Flughafen europaweit eine Firma gesucht, die das Ganze baut und betreibt. Der gesamte Strom wird in das Netz des Flughafens eingespeist, der dann dafür bezahlt. Die Beauftragung eines Unternehmens steht laut Flughafen kurz bevor.

Wichtig: Direkt am Flughafen dürfen die Solarzellen Piloten nicht blenden. Es müssen Mindestabstände gewahrt werden. Damit habe man beim Bau der ersten Solaranlage bereits viele Erfahrungen sammeln können, heißt es vom Flughafen. Die genauen Planungen sollen beginnen, wenn der Auftrag vergeben ist.

Am Airport arbeitet man derweil auch an „Energiespeicherlösungen“ – also riesigen Akkus. Denn Strom braucht der Flughafen auch, wenn es Nacht ist oder die Sonne nicht scheint. An modernen Solarparks wird zum Beispiel aus dem Strom Wasserstoff produziert, der dann wieder in Energie umgewandelt werden kann.

Emissionen wurden bereits gesenkt

„Als eine der wesentlichen gesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit spielt der Umwelt- und Klimaschutz am Düsseldorfer Airport eine zentrale Rolle“, betont der Unternehmenssprecher. Er sagt weiter: „Der Klimawandel verändert den Luftverkehr und erfordert neues Denken und Innovationen. Dabei muss die Luftverkehrsbranche zu einem Teil der Mobilitätswende werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen.“

Das Ziel, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 65 Prozent auf 20.000 Tonnen zu senken, habe der Flughafen schon erreicht: 2023 seien es nur noch 8.290 Tonnen gewesen. Dazu haben viele andere Maßnahmen beigetragen: LED-Beleuchtung, cleveres Heizen (nach Wettervorhersage) und E-Autos. Bis 2030 soll jedes zweite Fahrzeug am Flughafen elektrisch sein, 2045 dann alle.

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