Bei der Suche nach einem Nachfolger für Thomas Tuchel kassiert der FC Bayern die nächste Absage. Nun muss ein Plan D her.

Rückschlag für den FC Bayern: Bei der Suche nach einem Cheftrainer hat der Rekordmeister eine weitere Absage hinnehmen müssen. Ralf Rangnick hat sich gegen einen Wechsel entschieden. Nach Xabi Alonso (bleibt in Leverkusen) und Julian Nagelsmann (bleibt Bundestrainer) ist er bereits der dritte ernst zu nehmende Kandidat, der nicht nach München kommt. Er bleibt stattdessen Nationaltrainer in Österreich.

Dabei hatte sich Präsident Herbert Hainer am Dienstagabend noch optimistisch gezeigt. Bei Sky sagte der 69-Jährige im Rahmen des Champions-League-Spiels gegen Real Madrid: „Wir sind mit Ralf in guten Gesprächen, aber jetzt muss man ein paar Tage abwarten, um zu sehen, ob es auch final so rausgeht.“

Nun brauchen die Bosse um Sportvorstand Max Eberl und Vorstandschef Jan-Christian Dreesen einen Plan D. Doch die Liste der Kandidaten wird kleiner.

Die drei bekannten Namen

Roberto De Zerbi galt als ein Wunschkandidat Max Eberls. Der italienische Coach des englischen Erstligisten Brighton & Hove Albion hat unter Trainern ein hohes Ansehen, wird als begnadeter Taktiker und Vordenker eines offensiven Spielstils angesehen. Ex-Nationalspieler Mahmoud Dahoud, der in der Hinrunde noch für Brighton spielte, sagte den „Ruhrnachrichten“ im Herbst: „Das Spiel von De Zerbi ist brutal intensiv und fordernd. Jede Handlung ist auf die Sekunde genau abgestimmt. (…) So viel taktischen Input in so kurzer Zeit habe ich noch nie erhalten.“

Dennoch gab es laut Informationen von t-online in der Führungsriege erhebliche Zweifel an De Zerbi. Wirklich überzeugen konnte er kaum, sodass der Italiener in der Rangfolge der Kandidaten für den Trainerposten eher weiter hinten angesiedelt wurde. Zudem werden ihm die Ergebnisse der vergangenen Wochen kaum helfen. Brighton ist seit sechs Ligaspielen ohne Sieg, holte lediglich zwei Punkte und schoss zwei Tore, wobei eins davon ein Eigentor war. Das wird auch den Kritikern De Zerbis unter den Bayern-Bossen bewusst sein. Hinzukommt, dass für De Zerbi wohl bis zu 14 Millionen Euro Ablöse fällig werden würden.

Hansi Flick hat vor wenigen Jahren mit dem FC Bayern Geschichte geschrieben und das Sextuple, den Gewinn von sechs bedeutenden nationalen und internationalen Titeln innerhalb eines Sportjahres, gefeiert. Nach seinem Aus im Sommer 2021 wurde er deutscher Bundestrainer, konnte in diesem Amt jedoch kaum Erfolge feiern. Bei der WM 2022 schied er mit seinem Team in der Gruppenphase aus und schaffte auch im Anschluss keine Trendwende. Im Herbst 2023 zog der DFB die Reißleine und trennte sich von dem 59-Jährigen.

Als der FC Bayern im Frühjahr dieses Jahres in der Krise steckte, fiel auch Flicks Name. Die „Sport Bild“ und der „Kicker“ brachten Flick ins Spiel. Auch Ex-Bayern-Spieler Lothar Matthäus konnte sich mit dem Gedanken anfreunden: „Hansi Flick ist immer ein Name bei Bayern, man kennt seine Erfolgsgeschichte, er ist frei im Moment.“ Allerdings wurde Flick damals auch als möglicher Kandidat beim FC Barcelona gehandelt. Xavi hatte zu dem Zeitpunkt seinen Rücktritt als Trainer der Katalanen für den kommenden Sommer angekündigt. Diesen zog der Weltmeister von 2010 jedoch wieder zurück, sodass Flick derzeit ohne Job dasteht. Das könnte ihn wiederum für die Bayern interessant machen. Doch auch bei ihm ist sich die Führungsriege Berichten zufolge uneins gewesen.

Zinédine Zidanes Name wurde ebenfalls bei der Trainersuche genannt. Zumindest hieß es aus Spanien und Frankreich, dass der FC Bayern stark an „Zizou“ interessiert sei. Jedoch meldete unter anderem der TV-Sender Sky, dass an den Gerüchten nichts dran sei und der Franzose nicht auf dem Zettel der Klubbosse stünde.

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