Die Trainersuche des FC Bayern spitzt sich weiter zu. Jetzt gibt es überraschende Gedankenspiele, die auf eine ganz große Wunschlösung hindeuten könnten.

Trotz der jüngsten Rückschläge, die er bei der Cheftrainersuche für den FC Bayern zuletzt hatte hinnehmen müssen, ist Sportvorstand Max Eberl weiterhin darum bemüht, in dieser immer drängenderen Frage Optimismus zu verbreiten.

„Wir werden hoffentlich bald mit unseren Kandidaten auf die Zielgerade einbiegen“, sagte Eberl am Rande des 5:1-Erfolgs der Münchner bei Union Berlin bei Sky. „Wir sind jetzt sehr final und hoffen, dass wir bald etwas verkünden können.“ Eberl fasste sein Problem dabei folgendermaßen zusammen: „Wir wollen es zügig machen, müssen es aber auch richtig machen.“ Aber was ist jetzt das Richtige für den FC Bayern?

Eine endgültige Lösung des bayerischen Dilemmas, die Eberl ursprünglich bis Ende April angekündigt hatte, ist jedenfalls noch nicht in Sicht, auch wenn der Name von Ralf Rangnick momentan immer mehr in den Fokus rückt. Klar ist bislang aber nur, wer alles in der kommenden Saison nicht Cheftrainer der Münchner wird. Bayerns Plan A ist mit dem Verbleib von Meistercoach Xabi Alonso in Leverkusen längst gescheitert.

Eberl äußert sich vielsagend zu Zidane

Auch eine Rückkehr von Julian Nagelsmann, der am vergangenen Freitag lieber seinen Vertrag als Bundestrainer bis 2026 verlängerte, wird es definitiv nicht geben. Der ebenfalls gehandelte Sebastian Hoeneß hat sich bereits vor Wochen und nun erneut zum VfB Stuttgart bekannt. Andere Kandidaten, wie Zinédine Zidane, schloss Eberl selbst zumindest indirekt aus, indem er sagte: „Der Trainer muss nicht Deutsch sprechen. Aber Englisch sollte er sprechen.“ Auf Nachfrage zu dem französischen Weltstar gab Eberl vielsagend zu bedenken, dass er nicht wisse, ob der denn Englisch spreche.

Mit dem Spanier Unai Emery muss er wohl einen weiteren Alternativkandidaten von seiner Liste streichen. Wie das gut informierte Portal „The Athletic“ berichtet, hat der Spanier seinen Vertrag bei Aston Villa nun nämlich bis 2027 verlängert. (Mehr dazu lesen Sie hier.)

Also was jetzt? Neuer Favorit auf den Trainerposten scheint momentan aber Österreichs Nationaltrainer Rangnick zu sein. (Mehr dazu lesen Sie hier.) Der „Kicker“ nannte den 65-Jährigen schon vor Alonsos Absage Ende März als erste Alternative. Laut „Münchner Merkur/tz“ soll Rangnick nun plötzlich sogar Favorit auf den Trainerposten sein.

Nicht alle Klubbosse waren von Beginn an von dem ehemaligen Red-Bull-Macher überzeugt, einige sehen ihn auch weiterhin kritisch. Bayerns erste Wunschlösung war er zumindest nicht, was spätestens durch die vorangegangenen Bemühungen um Alonso und auch Nagelsmann deutlich wurde.

Auch an Brighton-Coach Roberto De Zerbi, der wohl knapp 14 Millionen Euro Ablöse kosten würde, gibt es weiter interne Zweifel, die es unter anderem auch bei Nagelsmann gab. Thomas Tuchel schloss eine mögliche Rolle rückwärts bei der feststehenden Trennung am Freitag auf seiner Pressekonferenz quasi aus. „Ich habe eine Vereinbarung mit dem Verein, die ist kommuniziert und die steht“, sagte Tuchel über sein bereits beschlossenes Aus im Sommer – Champions-League-Halbfinale und der immer noch mögliche Königsklassentitel hin oder her.

Eberl erlebt direkt in seinen ersten Wochen als neuer Sportvorstand, was es heißt, beim Rekordmeister zu arbeiten. Bei derart wichtigen Entscheidungen wie der des neuen Cheftrainers gilt es dort eben auch die Kluboberen davon zu überzeugen, diese Entscheidungen dann auch abzusegnen und mitzutragen. Dabei muss Eberl, nicht zuletzt auch mit Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, zwei sehr erfahrene und meinungsstarke Lenker des Klubs hinter sich bringen. Alonso war der bislang einzige Kandidat, bei dem deren Zustimmung der Fall gewesen wäre.

Wird er der Platzhalter für Klopp?

Eine gleichwertige Alternative wäre zumindest in dieser Hinsicht auch Rangnick nicht. Sollte sich auch der Deal mit ihm zerschlagen, scheinen Eberl und den Bayern langsam die Kandidaten auszugehen. Kein Wunder, dass plötzlich auch die Möglichkeit eines Übergangstrainers für zunächst eine Saison nun zumindest wieder im Raum steht.

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