Julian Nagelsmann bleibt bis zur WM 2026 Trainer der DFB-Elf. Eine Rückkehr zum FC Bayern ist damit vom Tisch. Das ist gut für den Rekordmeister.

Julian Nagelsmann hat seinen Vertrag beim DFB als Bundestrainer bis 2026 verlängert. Das ist eine nachvollziehbare Entscheidung. Es ist das Allerwichtigste, dass vor der Heim-EM damit jetzt Ruhe drin ist bei der Nationalmannschaft. Es wurde ja zuletzt viel über das Vertragsthema diskutiert, was Nagelsmann vor ein paar Wochen selbst mit angeschoben hat. Jetzt gibt es eine definitive Antwort und damit Ruhe. Also genau das, was der DFB braucht, wenn die Europameisterschaft losgeht. Es ist ein richtiger und guter Zeitpunkt, diese Personalie jetzt zu klären. Jetzt weiß jeder, wie es nach dem Turnier weitergeht, und du hast keine Diskussion während der EM.

Die Entscheidung, als Bundestrainer weiterzumachen, ist auch deshalb richtig, weil Nagelsmann den Kader mit seiner letzten Nominierung richtungsweisend verändert hat. Das war eine ganz wichtige Situation vor den beiden Siegen gegen Frankreich und die Niederlande. Es waren Veränderungen für die Zukunft. Dann weiter mit an Bord zu bleiben und diesen Weg auch selbst weiterzuführen, ist nur logisch. Nagelsmann wird die Nationalmannschaft jetzt für zwei Turniere betreuen und setzt damit ein Zeichen, dass er sich zu 100 Prozent mit seiner Aufgabe identifiziert.

Völler hat Nagelsmann den Weg geebnet

Einen Bundestrainer zu haben, der für ein bis zwei Turniere zuständig ist, ist genau richtig. Ich finde es auch gut, dass es kein Vertrag ist, der noch länger läuft. In Zukunft liegen vielleicht andere Dinge vor Nagelsmann. Es wäre schade gewesen, wenn er den von ihm vorangetriebenen Weg mit dem neuen Kader nicht weiter mitgegangen wäre.

Rudi Völler, der bereits zuletzt ebenfalls bis 2026 als Sportdirektor beim DFB verlängerte, hat ihm den Weg quasi geebnet. Auch er tut der Nationalmannschaft richtig gut. Nach den beiden Siegen zuletzt ist auch mit dem Völler-Deal eine gewisse Euphorie entstanden. Viel mehr, als Völler an deiner Seite zu haben, geht nicht. Das war für Nagelsmann mit Sicherheit auch ein wichtiger Faktor. Nach dem Motto: Völler zieht vor und er dann nach. Die Zusammenarbeit ist offenbar sehr gut. Das passt zwischen den beiden.

Das alles macht Sinn, auch die Vertragslaufzeiten und das damit Begrenzte. Jetzt liegt es auch an den Spielern, was daraus entstehen kann.

Nagelsmanns Absage ist gut für Bayern

Für den FC Bayern, bei dem eine Rückkehr von Nagelsmann im Gespräch war, ist die getroffene Entscheidung ebenfalls gut. Auch die Münchner haben jetzt eine klare Antwort bekommen. Sie können Nagelsmann jetzt abhaken und sich auf andere Kandidaten konzentrieren. Wenn die Bayern Nagelsmann wirklich unbedingt zu 100 Prozent gewollt hätten, wäre das wahrscheinlich schon vor drei, vier Wochen über die Bühne gegangen. Nagelsmanns Entscheidung ist aber eine gute im Sinne des deutschen Fußballs.

Bayerns Trainersuche ist eine zweifellos extrem schwierige Aufgabe. Für die Verantwortlichen ist es die größte Herausforderung der vergangenen zehn, 15 Jahre. Auch, weil der Markt nicht so viel hergibt. Nagelsmanns Vertragsverlängerung macht die Sache mit Sicherheit nicht einfacher. Aber das ist eben kein Wunschkonzert. Bayern München wird am Ende sicher trotzdem einen guten Trainer präsentieren. Es bleibt aber spannend, weil viele Dinge bislang nicht aufgegangen sind.

Das ist eine Genugtuung für Tuchel

Spannend ist auch die Situation mit Noch-Trainer Thomas Tuchel. Er steht jetzt mit der Mannschaft im Halbfinale der Champions League. Der Schritt nach Wembley ist nicht mehr so weit weg und damit auch der Titel möglich. Trotzdem wurde schon vor Wochen entschieden, nicht mit ihm weiterzumachen. Das macht die Situation wirklich kompliziert.

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