Das deutsche Berufsbildungsmodell ist zum Exportschlager geworden. Das Konzept wurde bereits in 48 Ländern eingeführt, mehr als 27.000 junge Menschen außerhalb Deutschlands haben bereits eine Ausbildung nach deutschem Vorbild absolviert. In Vietnam können junge Menschen beispielsweise eine Ausbildung zum Industriemechaniker, zum Architekturzeichner oder zur Gastronomie absolvieren. Auf den Philippinen gibt es Ausbildungen in der Mechatronik-Reparatur oder der Reinigungsbranche. In Indien werden beispielsweise Berufsausbildungen für Schweißer, Werkzeugmechaniker und Mechatroniker angeboten. Auch Indonesien, Malaysia, Sri Lanka und Thailand nutzen das deutsche Modell für die Ausbildung ihrer jungen Menschen. Weitere Kooperationen sind in der Pipeline. Deutschland kooperiert mit mehr als 100 Ländern, die an seinem Berufsbildungskonzept interessiert sind.

Südkorea diente Japan als Vorbild für die Weiterentwicklung des Konzepts. Lucas Witoslawski, der das Projekt bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan leitet, erklärt, dass 2017 zunächst drei Unternehmen das Modell der dualen Berufsausbildung in Südkorea eingeführt haben und diese Zahl inzwischen auf sieben angewachsen ist. In Südkorea, wo führende deutsche Unternehmen wie Daimler, Audi und MAN mittlerweile das Modell zur Ausbildung ihrer Lehrlinge nutzen, wirkt die duale Berufsausbildung nicht nur dem Fachkräftemangel, sondern auch der hohen Jugendarbeitslosigkeit entgegen. Auch in Japan erhoffen sich die Projektbeteiligten eine ähnlich rasante Entwicklung. Ziel ist es, bis 2025 50 Auszubildende pro Jahr und in jedem Folgejahr 100 auszubilden. Dafür müssen allerdings noch mehr Betriebe und Berufsschulen für das Programm gewonnen werden.

Aktie
Exit mobile version