Großeinsatz in Landeshauptstadt
Gully-Deckel fliegen in die Luft – Feuerwehr räumt Wohnhäuser
Aktualisiert am 12.11.2025 – 08:31 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein lauter Knall schreckt die Menschen in einem Saarbrücker Viertel auf. Kurz darauf läuft ein Großeinsatz – Anwohner müssen sofort ihre Häuser verlassen.
In der Saarbrücker Kanalisation haben ein oder mehrere Unbekannte eine Explosion ausgelöst – Feuerwehr und Polizei waren im Großeinsatz und bitten dringend um Hinweise von Zeugen, um die Tat aufzuklären.
Am Montagvormittag wurden Anwohner im Stadtteil Altenkessel durch den lauten Knall aufgeschreckt: Mindestens zwei Gully-Deckel wurden durch die Wucht der Detonation aus ihrer Verankerung gerissen und durch die Luft geschleudert. Mehrere Notrufe gingen bei der Polizei ein, die Einsatzkräfte schickten ein Großaufgebot zur Einsatzstelle.
Mehrere angrenzende Häuser wurden geräumt, Anwohner mussten in einer Turnhalle ausharren. Über die Warn-App „Nina“ wurden die Menschen in dem Viertel gewarnt – laut Saarländischem Rundfunk galt zwischenzeitlich Alarmstufe Rot. Nachdem mehrere Schadstoffmessungen ohne Auffälligkeiten verlaufen waren, durften sie zurück in ihre Häuser.
Doch was steckt hinter der Explosion in der Kanalisation? Nach bisherigen Erkenntnissen dürfte Benzin oder ein benzolhaltiger Stoff in die Kanalisation geleitet werden. Benzol gilt als hochentzündlich, die Dämpfe sind explosiv. In der Kanalisation dürften sich die Stoffe dann entzündet haben – eine massive Druckwelle erfasste die Kanalisation, Gullydeckel hielten nicht mehr stand.
Ein Polizeisprecher sagte t-online am Dienstag, bisher gebe es noch keine konkreten Hinweise auf den oder die Täter. Es könne sowohl um eine gezielte Attacke als auch um einen Streich von Jugendlichen handeln. „Denkbar wäre auch, dass irgendjemand alte Öle oder Lacke aus einer Garage entsorgen wollte“, so der Sprecher. Man bitte Zeugen des Geschehens, sich bei der Polizei zu melden.
Unklar ist auch, wie sich das Gemisch in der Kanalisation entzündete. Es müsse nicht unbedingt absichtlich in Brand gesetzt worden sein, sagte der Sprecher. Auch eine achtlos weggeworfene Zigarette könne der Auslöser sein. Denkbar ist laut Polizei auch, dass sich Stoffe in der nur schlecht belüfteten Kanalisation von selbst entzündet haben.
Die Ermittlungen wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion dauern an. Findet die Polizei den oder die Verursacher, drohen harte Strafen. Laut Strafgesetzbuch ist mindestens ein Jahr Freiheitsstrafe vorgesehen. Wären Menschen zu Schaden gekommen, könnten sogar mehrere Jahre Haft verhängt werden.










