Alfonso wurde nur 14 Jahre alt
Er erschoss seinen Bruder: Juan Carlos redet erstmals über Tragödie
08.11.2025 – 12:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Als er 18 war, erschoss Juan Carlos versehentlich seinen jüngeren Bruder Alfonso. In seinen Memoiren erinnert er sich an die Tragödie.
Der ehemalige spanische König Juan Carlos hat sein Schweigen über den Unfalltod seines Bruders Alfonso gebrochen. Am 29. März 1956 hatte sich die Tragödie in Portugal ereignet, wo die Königsfamilie damals im Exil lebte.
Der junge Juan Carlos, damals 18 Jahre alt, hatte seine Ausbildung an einer Militärakademie unterbrochen, um Ostern mit seiner Familie zu verbringen. Während er und sein 14-jähriger Bruder Alfonso mit einer Pistole hantierten, löste sich ein Schuss. Die Kugel traf Alfonso tödlich am Kopf.
Lange blieb unklar, ob Juan Carlos selbst den Abzug der Waffe betätigte. Erst viele Jahre später wurde es öffentlich bekannt. Der heute 87-jährige Ex-Monarch lebt mittlerweile im Exil und hat jetzt seine Memoiren veröffentlicht. In diesen spricht er offen über den Unfall und widmet dem Ereignis ein Kapitel mit dem Titel „Die Tragödie“.
Laut der britischen Zeitung „Telegraph“ beschreibt er darin eindrücklich: „Ich werde mich von dieser Tragödie nicht erholen. Ihre Schwere wird mich für immer begleiten.“ Juan Carlos schildert in seinen Erinnerungen auch den Moment des Unglücks genauer: Er sei davon ausgegangen, dass das Magazin entfernt worden war und wusste nicht, dass noch eine Kugel im Patronenlager steckte.
Der Schuss habe versehentlich seinen Bruder getroffen und ihm das Leben genommen – Alfonso starb in den Armen ihres Vaters. Diese Tragödie sieht Juan Carlos als einen Wendepunkt in seinem Leben: Er habe einen Freund verloren und empfindet seitdem eine große Lücke.
Der Jugendfreund Antonio Eraso erzählte in der Dokumentation „Salvar al Rey“, auf Deutsch „Den König retten“, von seinen Erinnerungen an jenen Tag: „Ich war dabei, als es passierte, aber in einem anderen Zimmer. Wir rannten alle los, als wir den Schuss hörten.“
Polizeiliche Untersuchungen oder eine Autopsie gab es auf Anordnung des Vaters, Don Juan, nicht. Die Waffe ließ er ins Meer werfen. „Don Juan verlangte von Juan Carlos zu schwören, dass er es nicht mit Absicht getan hatte“, so Eraso.
