Als Manager im Vorstand
Neuer Job: Lindner wechselt in die Autobranche
Aktualisiert am 11.11.2025 – 20:33 UhrLesedauer: 2 Min.
Christian Lindner will künftig bei einer Unternehmensberatung arbeiten und Start-ups auf die Sprünge helfen. Doch das ist dem Ex-Finanzminister offenbar nicht genug.
Der frühere FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner hat einen neuen Job. Im Januar soll der 46-Jährige stellvertretender Geschäftsführer der Autoland AG werden. Darüber berichtete zunächst die „Bild“, inzwischen auch weitere Medien wie die dpa. Demnach soll Lindner bei der Firma mit 1.500 Mitarbeitern die Bereiche Marketing, Vertrieb und Digitalisierung leiten – und das Geschäft mit Fahrzeugen auf das gesamte Bundesgebiet ausweiten.
Die Firma mit Sitz in Berlin und Brehna (Sachsen-Anhalt) ist bislang in neun Bundesländern aktiv, vor allem in Ostdeutschland. Der laut Eigenwerbung „größte Autodiscounter Deutschlands“ erzielte 2024 einen Gewinn von 53,2 Millionen Euro und gehört zu den größten Autohändlern Deutschlands. Autoland vertreibt Neu-, Jahres- und Gebrauchtwagen. Die Besonderheit: Autoland tritt dabei nicht als Vertragshändler einzelner Marken auf, sondern verkauft seine Fahrzeuge unabhängig von den Herstellern.
„Dass ich in die Autobranche gehe, wird niemanden überraschen“, sagte der bekennende Autofan Lindner der „Bild“. „Für mich ist individuelle Mobilität eine Frage der Freiheit. Deshalb darf das Auto nicht zum Luxusgut für wenige werden, sondern muss bezahlbar sein.“ Lindner besitzt selbst unter anderem einen Oldtimer-Porsche 911. Den Wechsel in die freie Wirtschaft vollzieht Lindner damit gut ein Jahr nach dem Ende der Ampelkoalition, für das er als Finanzminister mitverantwortlich war.
In Deutschland gilt für ehemalige Minister eine Karenzzeit von mindestens zwölf Monaten, bevor sie einen neuen Job in der freien Wirtschaft antreten. Die Bundesregierung muss dann ihre Zustimmung zu einer neuen Aufgabe erteilen und kann die Karenzzeit auch auf 18 Monate erweitern. So sollen mögliche Interessenkonflikte verhindert werden. Zuletzt gab es Berichte über mehrere neue Tätigkeiten, die Lindner in Aussicht habe. So wurde kürzlich publik, dass er bei der US-Beratungsfirma Teneo einsteigen wolle.
Erst kurz zuvor war bekannt geworden, dass Lindner ab Dezember auch Start-ups in frühen Wachstumsphasen mit Rat und Kapital unterstützen wolle. Berichten zufolge hat die Bundesregierung bereits genehmigt, dass Lindners in Hamburg ansässige Beteiligungsgesellschaft in Unternehmen investieren darf.
Lindner begründete sein Engagement unter anderem damit, dass er als Jugendlicher selbst eine Marketingagentur gegründet. Der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands hänge maßgeblich von der Gründerkultur ab, so Lindner. „Deshalb engagiere ich mich dafür weiter“.










