Doch diese Kritiker sind in der Minderheit. Der norwegische Fonds hält rund ein Prozent der Tesla-Aktien, CalPERS einen noch geringeren Anteil. Musk selbst besitzt 15 Prozent der Anteile. Mit dem Paket will der Milliardär seine Beteiligung auf 25 Prozent erhöhen, um seinen Einfluss auf das Unternehmen noch auszubauen. Die größte Einzelgruppe unter den Anteilseignern bilden jedoch Kleinanleger: Sie halten rund 36 Prozent der Aktien. Viele von ihnen hoffen, dass der Unternehmer mit seinen Visionen den Wert ihrer Investition langfristig steigert.
Denn im Kerngeschäft bröckelt Teslas Glanz. Die Modellpalette altert, der Absatz in Europa und China schwächelt. In Deutschland wurden im Oktober nur noch 750 Fahrzeuge neu zugelassen – über 50 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders im Premiumsegment zieht sich Tesla zurück: Die Luxusmodelle S und X wurden in Deutschland aus dem Verkauf genommen. Gleichzeitig steigerte der chinesische Konkurrent BYD seine Verkäufe um 866 Prozent. Während der Gesamtmarkt um knapp acht Prozent wuchs, halbierte sich Teslas Absatz.
Musk argumentiert deshalb, dass die Zukunft des Konzerns im autonomen Fahren, bei Robotern und Künstlicher Intelligenz liege. Doch die Realität hinkt Musks Versprechen hinterher. So testet Tesla bislang in Austin eine geringe Anzahl fahrerloser Taxis, die jedoch noch einen Sicherheitsfahrer brauchen. Die Konkurrenz ist viel weiter. Waymo, eine Schwesterfirma von Google innerhalb des Alphabet-Konzerns, fährt in fünf US-Großstädten längst autonom und kommt auf 250.000 Fahrten pro Woche.
Zuletzt hat der Tech-Milliardär versucht, große Aufmerksamkeit auf die „Optimus“-Roboter des Tesla-Konzerns zu lenken. Diese hätten das Potenzial, zum „größten Produkt aller Zeiten“ zu werden, so Musk. Sie würden eine „Welt ohne Armut“ herbeiführen, in der jeder Zugang zu bester medizinischer Versorgung habe. Denn: „Optimus wird ein unglaublicher Chirurg sein“, verkündete Musk.
Seine Forderung nach einer Beteiligung von 25 Prozent an Tesla hat Musk direkt mit der Kontrolle über die neue Technologie verbunden. „Wenn wir diese Roboter-Armee bauen – werde ich zumindest einen starken Einfluss auf diese Roboter-Armee haben?“, fragte er vor wenigen Tagen. Anderenfalls sei ihm nicht wohl bei dem Gedanken.









