Andere mögliche Ursachen für Reisedurchfall sind je nach Region außerdem Infektionen mit Hepatitis A, Cholera oder Typhus. Ebenso kann eine Lebensmittelvergiftung durch Speisen zu Durchfall führen, die bakterielle Toxine enthalten (meist durch Staphylococcus aureus, Bacillus cereus oder Clostridium perfringens).
Beim Reizdarmsyndrom kommt es zu wiederkehrenden Verdauungsbeschwerden an mindestens einem Tag in der Woche. Dabei können sich Symptome wie Bauchschmerzen, Krämpfe sowie Durchfall oder Verstopfung zeigen. In manchen Fällen treten weicher und harter Stuhl im Wechsel auf.
Was genau das Reizdarmsyndrom hervorruft, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Fachleute vermuten jedoch, dass eine Störung der Darm-Hirn-Interaktion eine Rolle spielt. Bevor die Diagnose sicher gestellt werden kann, müssen andere mögliche Ursachen ausgeschlossen werden, etwa Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
Mitunter tritt Durchfall in Stresssituationen auf, beispielsweise vor Prüfungen, Arztbesuchen oder vor der Reise. Dann sind die Darmnerven in Aufruhr und verursachen eine vorübergehende Störung im Verdauungstrakt, denn Stresshormone verstärken die Darmbewegung. In solchen Fällen kann es helfen, den Stress zu reduzieren, etwa durch Entspannungsübungen. Regelmäßige Bewegung, autogenes Training, Yoga oder Meditation können dazu beitragen, den Stresslevel langfristig zu senken.
Hinter lang anhaltenden Durchfällen kann sich mitunter eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa verbergen. Morbus Crohn macht sich vor allem durch Bauchkrämpfe und Durchfall bemerkbar, bei Colitis ulcerosa sind überwiegend blutig-schleimige Durchfälle und Bauchkrämpfe typisch.
Akuter Durchfall verschwindet für gewöhnlich nach kurzer Zeit von selbst. Zwei bis drei Tage Schonkost, ausreichend trinken (etwa Kräutertees, stilles Wasser) und die Beschwerden sind oft bereits überstanden.
Ist der Durchfall sehr heftig oder dauert länger als drei Tage, ist ärztliche Hilfe ratsam. Das gilt insbesondere, wenn weitere Beschwerden wie hohes Fieber, Kreislaufprobleme oder Blut im Stuhl auftreten.
Wichtig zu wissen: Babys und Kleinkinder reagieren empfindlicher auf Flüssigkeitsverluste, darum sollte hier immer zeitnah ein Arzt aufgesucht werden (Säugling: bei mehr als viermal Durchfall in 24 Stunden, Kleinkind: bei mehr als sechsmal Durchfall in 24 Stunden, Schulkind: bei mehr als acht- bis zehnmal pro Tag Durchfall).
Besteht der Durchfall bereits einige Wochen, sollten Betroffene die Ursachen ebenfalls ärztlich abklären lassen.
