Waschen, checken, aufbocken
So gehen Oldtimer in den Winterschlaf
Aktualisiert am 07.11.2025 – 16:24 UhrLesedauer: 4 Min.
Die dunkle Jahreszeit ist da. Zeit für viele Oldtimer-Freunde und Cabriofahrer, ihr Auto in den Winterschlaf zu schicken. Zehn Tipps, wie das gelingt.
Viele Fans des gepflegten Bleches gönnen ihren automobilen Schätzen im Herbst und Winter eine Auszeit – schließlich setzen Temperaturen, Feuchtigkeit und Streumittel den häufig weniger konservierten Fahrzeugen stark zu.
Bevor es ans Einwintern geht, sollten Sie noch einmal richtig Gas geben. Denn einfach die kurze Strecke in die Garage zu fahren und den Motor abzustellen, kann unliebsame Folgen haben: Wer seinen Oldtimer oder Youngtimer mit kaltem Motor parkt, riskiert Korrosion in den Tiefen der Technik.
Der Grund: Bei der Verbrennung von Benzin bildet sich auch Wasser. Deshalb sollten Sie das Auto noch einmal auf Betriebstemperatur bringen, damit das Wasser an Zylindern und Kolbenringen, in der Auspuffanlage und – bei Katalysator-Fahrzeugen – in der Lambdasonde verdampft. Bremsen Sie dabei ruhig kräftig, damit die Bremsen noch einmal warm werden.
Wenn das Auto also einmal warmgefahren ist, haben der Auto Club Europa (ACE) und des Fahrzeugaufbereitungsexperte Dieter Thiel diese zehn wichtigen Tipps zum erfolgreichen Einlagern:
Nutzen Sie keine Folie zum Abdecken des Autos, darunter können sich Schmutz und Feuchtigkeit sammeln. Das führt im schlimmsten Fall zu Kratzern beziehungsweise Korrosionsschäden und Schimmelbildung. Greifen Sie stattdessen auf atmungsaktive, wasserabweisende, weiche Abdeckungen zurück. Man kann den Innenraum mit Tüchern vor UV-Licht schützen, um zu vermeiden, dass Kunststoffe, Stoffe und Leder ausbleichen, spröde und brüchig werden.
Am wichtigsten ist das Raumklima: Achten Sie auf Trockenheit und Durchlüftung der Räumlichkeit. Das können zum Beispiel Hallen oder Scheunen sein. In Großstädten bieten zahlreiche Unternehmen Unterstellplätze an. Um Schimmel zu vermeiden, öffnen Sie die Seitenscheiben idealerweise bis zu zwei Zentimeter. Um den Innenraum trocken zu halten, können in einem Karton oder in einer Box im Auto platziertes Katzenstreu oder Raumentfeuchter gute Dienste leisten.
Vor dem Abstellen ist eine gründliche Außenreinigung mit anschließender Trocknung angesagt. Verschmutzungen könnten ansonsten bei langer Standzeit Lackschäden verursachen. Beseitigen Sie dringend Steinschlagschäden, um Rost zu vermeiden. Anschließend versiegeln Sie den Lack mit Wachs.
Zur Reinigung eignen sich Seifenwasser oder spezielle Verdeck-Reinigungsmittel. Anschließend ein Imprägniermittel nutzen. Pflegen Sie Scharniere und Schlösser mit Öl oder Fett. Die Dichtungen und andere Gummiteile halten Vaseline, Talkum oder Glykol geschmeidig. Am besten bleibt das Stoffverdeck in einer entspannten Position einen Spalt geöffnet. Wer ein Verdeck über längere Zeit zurückgeklappt lässt, riskiert Falten und brüchige Stellen.











