Der 1. FC Köln bekommt seit Jonas Hector wieder einen Nationalspieler. Said El Mala darf sogar auf die Nominierung für die WM 2026 hoffen.
Julian Nagelsmann hat am Donnerstag überrascht. Zuletzt standen mit Said El Mala vom 1. FC Köln und Lennart Karl vom FC Bayern München zwei blutjunge Top-Talente im Mittelpunkt der Bundesliga. Der 19-Jährige sorgt bei den Geißböcken für Schlagzeilen, der 17-Jährige immerhin beim Rekordmeister.
Nun entschied sich Nagelsmann, einen der beiden in der Nationalmannschaft zu testen. Dass er dabei den Kölner auswählte, war keine Selbstverständlichkeit. In einem Land, in dem der FC Bayern das Maß aller Dinge ist und auch den größten Einfluss nimmt, wäre Karl trotz seiner erst 17 Jahren die geringere Überraschung gewesen.
Für El Mala ist die Nominierung deshalb gleich doppelt eine Auszeichnung. Seinen Platz in der deutschen U21 wird derweil Karl einnehmen. So ist der DFB beiden Talenten gerecht geworden – und beim 1. FC Köln freut man sich, dass El Mala den nächsten Schritt einer ohnehin schon rasanten Entwicklung nehmen und besondere Erfahrungen auf höchstem Niveau sammeln wird.
Dabei muss der Offensivspieler die Einladung keinesfalls als Geste verstehen, sondern darf sie sehr wohl als echte Chance wahrnehmen. Nagelsmann hat nur noch diese eine Länderspielpause im November sowie eine weitere im März zur Verfügung, um sich ein persönliches Bild von den Spielern zu machen, die für die WM 2026 infrage kommen. Dass der Bundestrainer einen dieser Kaderplätze nun an El Mala vergeben hat, ist ein Fingerzeig.
Und dieser Fingerzeig geht in Richtung WM: El Mala gehört nun offiziell zum Schattenkader für das große Turnier in den USA, Mexiko und Kanada. Der letzte FC-Star, der ein Turnier für Deutschland spielen durfte, war Jonas Hector. El Mala könnte nun bereits in seiner ersten Bundesliga-Saison auf den Zug aufspringen.
Zu früh? Mitnichten. Der 19-Jährige hat zuletzt gegen Borussia Dortmund und den FC Bayern bewiesen, dass er auch auf höchstem Niveau für Unruhe sorgen und auch Top-Verteidiger vor große Aufgaben stellen kann. Beim FC veränderte er bislang noch jedes Spiel, in das er geworfen wurde. Und genau darauf dürfte auch Nagelsmann hoffen: El Mala könnte genau der Typ Joker sein, den Deutschland bei einem Turnier braucht. Der Traum von der WM ist also durchaus real. So verrückt das bei einem Spieler klingt, der gerade einmal neun Bundesliga-Spiele absolviert hat.
