Ein Tor und zwei Vorlagen steuert Marco Reus zum 5:1-Sieg des BVB über Augsburg bei. Sportdirektor Kehl adelt ihn – und blickt voraus auf das Spiel in Paris.

Ein Tor, zwei Vorlagen, Ovationen von den Fans, Solo-La Ola vor der Südtribüne – für Marco Reus war der 5:1-Sieg über Augsburg hochemotional, nachdem er gerade seinen Abschied zum Saisonende bekannt gegeben hatte. Darüber sprechen wollte der Dortmunder nach Abpfiff außerhalb der TV-Kameras mit den Journalisten zwar nicht, aber dafür adelte Sportdirektor Sebastian Kehl den 34-Jährigen. Ein Sonderlob hatte Kehl nach dem überzeugenden Auftritt auch für Debütant Wätjen und Torjäger Moukoko. Zugleich ging sein Blick schon voraus: Am Dienstag steht für die Borussia das Rückspiel in der Champions League in Paris an, in dem der BVB seinen Traum vom Finale perfekt machen will.

…den Auftritt von Marco Reus:

Wenn man sieht, wie Marco gespielt hat und wie er gefeiert wird, dann zeigt das den Stellenwert, den er für diesen Klub hat. Er ist einer der größten Spieler, die der Verein jemals hervorgebracht hat. Dass er weiterhin Lust auf Fußball hat, hat er gegen Augsburg gezeigt. Wir wollen jetzt noch das Maximale herausholen. Wir haben noch ein bisschen was vor uns. Marco hat in seinem Statement auch betont, dass wir uns für diese Saison noch den maximalen Erfolg wünschen. Und dann werden wir ihn am letzten Spieltag gebührend verabschieden.

…die Entscheidung, den Vertrag mit Reus nicht zu verlängern:

Wir haben eine gemeinsame Entscheidung getroffen, das war nicht ganz einfach. Es ist wichtig, dass man sich zusammen in die Augen schaut und dass man auch sieht, was dieser Spieler für den Klub in den letzten Jahrzehnten geleistet hat. 425 Spiele, 169 Tore – damit hat er seine ganz eigene Geschichte geschrieben. Das zu würdigen und Marco am Ende den Respekt zu zollen, den er sich verdient hat, das ist unsere Aufgabe. Trotzdem liegt es auch in unserer Verantwortung, gemeinsam die Zukunft zu gestalten und Verantwortung auch weiterzureichen.

…die Partie gegen Augsburg mit einer BVB-Elf, die so noch nie vorher zusammengespielt hat:

Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass die Jungs, die auf dem Rasen standen, richtig Lust haben, sich zu zeigen – auch in der Konstellation mit Marco. Man konnte spüren, dass die Mannschaft Lust aufeinander hat und das Spiel sehr professionell und hochmotiviert angegangen ist. Wir sind früh in Führung gegangen, hatten gute Ballbesitzphasen und haben uns ein bisschen in einen Rausch gespielt. Das Spiel war früh entschieden und dann war richtig Freude im Stadion und auf dem Rasen. Ein hochverdienter Sieg – und ein großes Kompliment für die Jungs, wie sie dieses Spiel angenommen haben.

…das Debüt des 18-jährigen Kjell Wätjen, der seit der U10 beim BVB spielt:

Wir haben ihn reingeworfen und er war natürlich ein bisschen aufgeregt. Wie das Spiel gelaufen ist und wie die Mannschaft ihm geholfen hat, aber auch mit seinen eigenen Szenen ist er schnell ins Spiel gekommen. Er hat unglaublich schnell Sicherheit gefunden. Er hat sich sehr wohl gefühlt und das hat im Mittelfeld sehr gut zusammen funktioniert. Er war an vielen Umschaltmomenten beteiligt, hat immer wieder Bälle gefordert. Er hat sich vieles zugetraut. Ein besseres Debüt kann man eigentlich gar nicht haben.

Viele Spieler wollten ihre Chancen nutzen. Auch Youssoufa hat mit einer richtig engagierten Leistung und am Ende auch mit den beiden Toren gezeigt, dass man sich auf ihn verlassen kann. Er ist da, wenn er gebraucht wird. Für einen Stürmer gibt es am Ende nichts Wichtigeres, als zu treffen. Daran wird er sich auch selbst messen. Er war von Anfang an hungrig. Dass er in den letzten Wochen an der einen oder anderen Stelle unzufrieden war, kann man nachvollziehen. Aber dann erwartet man von einem Spieler, dass er das professionell annimmt, auf seine Chance wartet und dann liefert. Und das hat er getan!

…die Tatsache, dass Paris St. Germain im Gegensatz zum BVB vor dem Halbfinal-Rückspiel an diesem Wochenende spielfrei hatte:

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