Auch mit einer gesunden Ernährung kann man versuchen, die Blasenabwehr zu stärken. Der Verzehr von viel frischem Gemüse, Obst, Salaten, Kräutern, Nüssen, Samen, Vollkornprodukten sowie ungesättigten Fettsäuren, wie sie in Ölen wie Olivenöl, Leinöl und Sojaöl zu finden sind, können antientzündlich wirken und sich positiv auf die Blasengesundheit auswirken.
Auch Schwarzkümmelöl werden antientzündliche Eigenschaften nachgesagt. Sparsam hingegen sollte man mit Fleisch und Zucker sein. Sie begünstigen Entzündungsprozesse im Körper. Auch Kaffee und Alkohol können die Blase reizen und Beschwerden verstärken. Das gilt auch für das Rauchen. Außerdem gibt es Frauen, die berichten, dass es ihnen besser geht, wenn sie Weißmehlprodukte und Milchprodukte reduzieren.
„Eine gesunde und ausgewogene Ernährung unterstützt das Immunsystem im Allgemeinen und kann daher auch einen Teil zur Stärkung der Blase beziehungsweise zur Erregerabwehr beitragen“, sagt Bühling. „Der Hauptauslöser für Blasenentzündungen sind tatsächlich Darmbakterien, die in die Blase aufsteigen. Am häufigsten sind das Escherichia coli (E. coli) und Enterokokken. Wer hier ansetzt, kann die größtmögliche Schutzwirkung erzielen.“
Besonders beim Geschlechtsverkehr kann es leicht passieren, dass Darmbakterien nach vorn massiert werden. Der Experte rät daher, direkt nach dem Sex auf die Toilette zu gehen und im Anschluss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, um die Blase und die Harnröhre zu spülen. Wichtig ist zudem, die Blase vollständig zu entleeren, um zu verhindern, dass sich Erreger im Restharn vermehren. Warmhalten kann die Durchblutung unterstützen und damit möglicherweise die Abwehrfunktion der Blase stärken.
Ebenso wichtig ist es laut dem Gynäkologen, auf der Toilette von vorn nach hinten abzuwischen und generell auf eine gute Intimhygiene zu achten. Aber Vorsicht: Den Intimbereich säubert man am besten mit warmem Wasser. Seifen und Waschgele können die Scheidenflora verändern und die natürliche Schutzfunktion der Schleimhaut im Intimbereich schwächen. Ein weiterer Tipp: Baumwollunterwäsche tragen. Diese ist atmungsaktiv, was die Vermehrung von Erregern hemmt. Außerdem kann Baumwolle auch bei hohen Temperaturen in der Waschmaschine gewaschen werden.
Kommen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen die Blasenentzündungen wieder, kann der Frauenarzt oder die Frauenärztin der Ursache auf den Grund gehen. „Möglicherweise spielen hormonelle Veränderungen eine Rolle, etwa die Wechseljahre. Auch Erkrankungen, etwa ein Diabetes, können das Risiko für Blasenentzündungen erhöhen“, erklärt Bühling.
„Denkbar ist auch, dass sich bestimmte Medikamente schwächend auf die Immunabwehr beziehungsweise Abwehr der Blase auswirken. Das kann auch für bestimmte Verhütungsmittel gelten, etwa Spermizide“, so Bühling. „Auch kann ein Hormonmangel im Vaginalbereich den Eintritt der Bakterien erleichtern. Hier hilft eine lokale Pflege, gegebenenfalls auch mittels einer Estriolcreme, oder aber die Regeneration des Bereichs um die Harnröhre mittels einer vaginalen Lasertherapie.“
