Seit Jahren hing das Unternehmen in der Krise. Nun gibt die Bratwurst-Kette Kiefert auf. Eine entscheidende Rolle soll die Lage am Hauptbahnhof gespielt haben.

Nach über 90 Jahren im Geschäft macht die Bremer Wurstdynastie Kiefert dicht. Das Traditionsunternehmen schließt Ende Mai seinen letzten verbliebenen Imbissstand in der Bahnhofstraße. Das berichtet der „Weser Kurier“ am Dienstag.

Als Grund für die endgültige Schließung nannte das Unternehmen gegenüber der Zeitung die unhaltbaren Zustände im Bahnhofsumfeld. Die offene Drogenszene mit Händlern und Konsumenten, Schmutz und Kriminalität hätten eine belastende Situation für die Mitarbeiterinnen geschaffen, der man sich nicht mehr aussetzen wolle. Bereits im Vorjahr wurde der Betrieb am Hauptbahnhof selbst aufgegeben.

In ihrer Blütezeit unterhielt die Wurstfirma acht Verkaufsstände in der Bremer Innenstadt, darunter sehr prominente wie den am Liebfrauenkirchhof. 2022 musste dieser allerdings bereits wegen Brandschutzmängeln schließen. Zuletzt konzentrierte sich das Geschäft nur noch auf den Standort in der Bahnhofstraße.

Das Bahnhofsumfeld gilt in Bremen als Kriminalitätshotspot, die Stadt versucht seit Jahren, die Lage dort mit verschiedenen Sicherheitsprogrammen in den Griff zu bekommen. Der schlechte Ruf des Bahnhofs fällt auch bundesweit auf: In einem internationalen Vergleich von 50 Bahnhöfen in Europa landete Bremen auf dem letzten Platz.

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