Drei Insolvenzen in dreieinhalb Jahren: Nun wird bekannt, welche Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen als nächstes schließen werden.

Die angeschlagene Handelskette Galeria Karstadt Kaufhof gibt 16 seiner noch verbliebenen 92 Warenhäuser auf. 1.400 der 12.800 Arbeitsstellen sollen gestrichen werden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Unternehmenskreisen erfuhr.

Nun hat die „Bild“ erfahren, welche Filialen geschlossen werden sollen. Erwartet wird, dass der Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus sich noch an diesem Samstag äußern wird. Ein Überblick:

  • Augsburg
  • Berlin Tempelhof
  • Berlin Ringcenter
  • Berlin Spandau
  • Chemnitz
  • Essen
  • Köln Breite Straße
  • Leonberg
  • Mainz
  • Mannheim
  • Oldenburg
  • Potsdam
  • Regensburg Neupfarrplatz
  • Trier Fleischstraße
  • Würzburg
  • Wesel

Experte: Große Herausforderungen nicht gelöst

Experte Johannes Berentzen von der Handelsberatungsfirma BBE zeigt sich skeptisch, dass die geplanten Schließungen ausreichen. Mit der Schließung der 16 Häuser seien die großen Herausforderungen der verbleibenden Häuser und des Galeria-Geschäftsmodells nicht gelöst, sagte er der dpa. Es gehe um mehr Unternehmertum vor Ort, Investitionen in die Fläche, in Personal und in die Verknüpfung von Online- und Offlinewelt. Zusätzlich müssen Strukturen und Prozesse in den Zentralfunktionen angepasst werden. „Ich bin sehr skeptisch, dass Zeit und Geld ausreichen für diese Mammutaufgabe“, sagte der BBE-Geschäftsführer.

Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Grund für die schwierige Lage nannte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers René Benko. Deren Schieflage hatte unmittelbare Auswirkungen: Finanzmittel für die Sanierung der Warenhauskette, die im Zuge der vorherigen Insolvenz von Benko zugesagt worden waren, flossen nicht mehr.

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