Am Sonntag kann St. Pauli den entscheidenden Schritt in die Bundesliga machen. Trotz des Heimspiels und der guten Chancen ist eine Feier nicht geplant – noch nicht.

Müsste man die Aufstiegswahrscheinlichkeit des FC St. Pauli in einer genauen Zahl angeben, dann wären es vermutlich 97 bis 99 Prozent. Zwei Spiele vor Schluss beträgt der Vorsprung auf Fortuna Düsseldorf (Relegationsplatz drei) vier Punkte. Ein Sieg im Heimspiel gegen Osnabrück (Sonntag, 13.30 Uhr) reicht auf jeden Fall zum Aufstieg – wenn Düsseldorf am Samstagabend (20.30 Uhr) in Kiel verliert, steigen die „Kiezkicker“ sogar auf dem Sofa auf.

„Am Ende nimmt man es so, wie es kommt“, sagte St. Pauli-Cheftrainer Fabian Hürzeler auf der Pressekonferenz vor dem 33. Spieltag. „Wir können nur unser Spiel beeinflussen, alles andere nicht. Wir haben am Sonntag die Chance, es selbst zu entscheiden. Nur darauf liegt der Fokus, wir können uns nicht auf andere verlassen.“

Volle Konzentration auf den Aufstieg

Und was passiert, wenn es dann am Sonntag so weit ist und der FC St. Pauli 13 Jahre nach dem Abstieg wieder in die Bundesliga aufsteigt? Geplant ist erst einmal nichts. „Erstmal müssten wir aufsteigen, darauf konzentrieren wir uns mit aller Macht“, sagte ein Sprecher des Vereins zu t-online. Auch aus sportlicher Fairness gegenüber den Clubs, die noch im Abstiegskampf stecken, will St. Pauli in den verbleibenden Spielen gegen die Kellerkinder Osnabrück und Wiesbaden alles geben. Zumal es für die Braun-Weißen noch darum geht, den Meistertitel der zweiten Liga zu gewinnen.

Zum Auswärtsspiel nach Wiesbaden (19. Mai, 15.30 Uhr) fahren rund 800 Fans mit einem Sonderzug. Offiziell wurden mehr als 3.500 Auswärtskarten verkauft, teilte der FC St. Pauli mit, mutmaßlich haben sich über den Heimbereich noch weitere Fans Tickets organisiert.

FC St. Pauli organisiert Demonstration für Demokratie

Gefeiert wird dann in jedem Fall am Pfingstmontag (20. Mai): Neben einer Party auf dem Spielbudenplatz für die Fans mit Bands, DJs und dem Team des FC St. Pauli wird es eine Demonstration für Demokratie geben. Gemeinsam mit dem Clubkombinat, dem Hamburger Bündnis gegen Rechts, den Omas gegen Rechts, Park Fiction, Viva la Bernie und weiteren Initiativen wird in der Innenstadt protestiert. Als Redner soll unter anderem der Holocaust-Überlebende Ivar Buterfas auftreten.

„Demokratiefeinde arbeiten seit Jahren an der Zersetzung unserer gemeinsamen Grundsätze und werden zunehmend aggressiver, lauter und bedrohlicher“, sagte St. Pauli-Präsident Oke Göttlich. „Wir wollen Hamburg als progressive sowie offene Stadt präsentieren und ein Zeichen für ein freiheitliches Zusammenleben setzen.“

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