Als Sozialdezernentin in Hannover
Anne Spiegel gibt politisches Comeback
Aktualisiert am 11.11.2025 – 17:21 UhrLesedauer: 1 Min.
Drei Jahre nach ihrem Rücktritt als Bundesfamilienministerin wagt Anne Spiegel den Neuanfang. Hannover gab ihr am Dienstag den Vertrauensvorschuss.
Die frühere Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) ist am Dienstag von der Regionsversammlung Hannover zur neuen Sozialdezernentin gewählt worden. Das Gremium entschied in geheimer Abstimmung über insgesamt drei Dezernentenposten. Spiegel wird das Ressort Soziales, Teilhabe, Familie und Jugend für die kommenden acht Jahre leiten. Insgesamt erhielt sie 49 Ja- sowie 23 Nein-Stimmen. Fünf Personen enthielten sich.
„Es ist eine große Ehre und ich freue mich auf die vor mir liegenden Herausforderungen.“, sagte Spiegel. Die Fraktionen von SPD, Grünen und CDU/FDP hatten sich im Vorfeld auf die Kandidaten verständigt. Für eine erfolgreiche Wahl war eine einfache Mehrheit der Stimmen erforderlich. Schon zuvor galt die Wahl Spiegels als wahrscheinlich, auch wenn es parteiübergreifend Vorbehalte gab.
Denn: Die Personalie sorgte im Vorfeld für Diskussionen. Hintergrund ist ihre Rolle während der Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021, nach der sie als Bundesfamilienministerin zurücktrat. Am Samstag protestierten rund 50 Menschen am Opernplatz gegen Anne Spiegels Kandidatur – sie stellten 135 Kreuze für die Opfer der Ahrflut auf.
Den Gegenwind registrierte auch Spiegel. „Ich nehme diese Vorbehalte ernst und wische sie nicht einfach weg. Ich nehme sie als Anlass und Ansporn, zu zeigen, dass ich eine inhaltliche Expertise mitbringe, die für die Menschen in der Region einen Mehrwert darstellt“, sagte sie am Dienstag bei der Regionsversammlung. Auch während dieser hatte es rege Diskussionen um die Personalie gegeben.
