Allen Mitarbeitern gekündigt
Nach Insolvenz: Einer der führenden Motorenspezialisten schließt
Aktualisiert am 07.11.2025 – 07:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Ohne Investorenschub geht es für AEM aus Dessau nicht mehr weiter. Die Suche nach Mitteln für den Elektromotorenbauer scheiterte trotz intensiver Bemühungen.
Der traditionsreiche Elektromotorenbauer AEM in Dessau stellt seinen Betrieb ein. Wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet, bleibt die Suche nach einem Investor endgültig ohne Ergebnis. Das Unternehmen war im Januar in die Insolvenz gegangen, zuletzt waren noch rund 50 Mitarbeitende beschäftigt. Diese wurden inzwischen gekündigt.
Trotz Unterstützung durch externe Berater konnte keine tragfähige Zukunftsperspektive für den Standort gefunden werden. Insolvenzverwalter und Geschäftsführung hatten noch auf einen kurzfristigen Einstieg eines Investors gehofft – vergeblich. Auch der Verkauf der Maschinen des insolventen Unternehmens läuft, laut Bericht, bereits seit Längerem.
„Ein Investor hätte erhebliche Mittel aufbringen müssen, um das Werk zukunftsfähig aufzustellen“, wird der Insolvenzverwalter zitiert. Die Planung neuer Geschäftsaktivitäten sei unter den Bedingungen der Insolvenz zusätzlich erschwert gewesen.
AEM zählte seit den 1990er-Jahren zu den führenden Anbietern von Spezialmotoren für industrielle Anwendungen. Der Betrieb ging aus einem ehemaligen DDR-Kombinat hervor und war nach der Wiedervereinigung in privater Hand fortgeführt worden. Zeitweise arbeiteten mehr als 250 Menschen am Standort, die Produkte des insolventen Betriebs gingen in über 60 Länder.
Wirtschaftlich war AEM zuletzt stark unter Druck geraten. Eine sinkende Nachfrage, gestiegene Energie- und Produktionskosten sowie Investitionsstau machten dem Betrieb zu schaffen. Die Unternehmensführung sprach von einem allgemein herausfordernden Marktumfeld.
Für die Region Dessau-Roßlau bedeutet die Schließung nicht nur den Verlust eines Arbeitgebers mit langjähriger Geschichte – auch Know-how im Bereich der Elektromotorentechnik geht damit verloren.










