Bei Gebrauchtwagen

Plug-in-Hybride: Hier lauert ein unterschätztes Risiko


04.11.2025 – 11:14 UhrLesedauer: 2 Min.

Plug-in-Hybride an der Ladesäule (Symbolbild): Wer einen gebrauchten Teilzeitstromer kauft, sollte den Akkuzustand im Blick haben. (Quelle: IMAGO/Sebastian Geisler/imago-images-bilder)

Beim Kauf gebrauchter Plug-in-Hybride versteckt sich ein oft übersehener Faktor: die Batteriegesundheit. Intensive elektrische Nutzung kann den Akku altern lassen.

Plug-in-Hybride gelten als Übergangslösung zwischen Verbrenner und Elektroauto: Sie bieten die Möglichkeit, auf einigen Strecken elektrisch zu fahren und extern nachzuladen. Gleichzeitig ist ein Verbrennungsmotor unter der Haube. Während die Leistungsfähigkeit der Batterie bei reinen Stromern regelmäßig diskutiert wird – vor allem mit Blick auf Gebrauchtwagen –, bleibt sie bei den Teilzeitstromern oft außen vor. Dabei lohnt sich ein genauer Blick. Der ADAC warnt: Wer einen gebrauchten Plug-in kauft, sollte die Batterie vorher prüfen lassen.

Der ADAC hat in Zusammenarbeit mit dem auf Batteriediagnose spezialisierten Unternehmen Aviloo rund 28.500 Messergebnisse zur Batteriegesundheit (State of Health, kurz SoH) ausgewertet. Im Fokus standen Plug-in-Hybride von sechs Herstellern, die unter Alltagsbedingungen auf mögliche Schwächen hin überprüft wurden. Der SoH-Wert zeigt an, wie viel Kapazität ein Akku im Vergleich zum Neuzustand noch aufweist.

Die Ergebnisse zeigen: Ein hoher elektrischer Fahranteil – also viele Strecken im E-Modus – führt in der Regel zu einer schnelleren Alterung des Akkus. Grund dafür ist die höhere Zahl an Ladezyklen, die den Zellen zusetzen können, denn die Batterie hat bei Plug-ins verhältnismäßig wenig Kapazität und wird entsprechend oft ent- und geladen. Doch die Degradation verläuft nicht bei allen Modellen gleich – und auch nicht gleich schnell.

Mercedes-Modelle schnitten im Vergleich besonders gut ab. Hier zeigte sich laut ADAC im Durchschnitt nur eine schwache Alterung. VW- und BMW-Fahrzeuge zeigten zwar eine gewisse Streuung, blieben aber insgesamt im erwartbaren Rahmen – mit einigen Ausreißern nach unten.

Ford-Modelle wiesen zu Beginn eine stärkere Degradation auf, die sich später jedoch abflachte. Die Datenlage für Fahrzeuge mit besonders hoher Laufleistung war hier allerdings noch dünn. Schlechter schnitten Fahrzeuge von Mitsubishi ab: Bei vielen Modellen war schon nach vergleichsweise kurzer Strecke ein spürbarer Kapazitätsverlust messbar. Im späteren Verlauf stabilisierten sich die Werte zwar – doch für Gebrauchtkäufer kann das ein Risiko sein.

Der ADAC hat für verschiedene Laufleistungen Referenzwerte veröffentlicht, an denen sich die Bewertung eines gebrauchten Plug-in orientieren kann:

Liegt der Wert deutlich darunter, kann das auf übermäßigen Verschleiß oder defekte Zellen hindeuten. Ein Austausch der Antriebsbatterie ist in diesen Fällen meist sehr teuer – und kann im Einzelfall einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichkommen.

Wer ohnehin überwiegend elektrisch fährt, könnte mit einem reinen Stromer besser beraten sein. Reine Elektroautos besitzen größere Batterien, die dadurch weniger Ladezyklen absolvieren müssen – und gelten in vielen Fällen als langlebiger. Die ADAC-Dauertests zeigen, dass moderne E-Autos hohe Laufleistungen meist zuverlässig bewältigen.

Außerdem können Fahrer zur Schonung ihrer Batterie beitragen. Empfehlenswert ist es, den Ladebereich zwischen 20 und 80 Prozent zu halten. Vollladungen beanspruchen die Zellen stärker und lassen sich im Alltag meist vermeiden.

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