Block-Entführung

Abgehörte Telefonate sollen Ex-BND-Chef Hanning belasten


08.11.2025 – 21:18 UhrLesedauer: 2 Min.

August Hanning, der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (Archivbild): Eine Enthüllung der „Welt am Sonntag“ bringt den 79-Jährigen in Bedrängnis. (Quelle: Michael Kappeler/dpa)

Im Kindesentführungsfall um Christina Block gibt es neue Enthüllungen. Laut einem Bericht könnte der frühere BND-Präsident tiefer in den Fall verstrickt sein, als bislang bekannt.

Bereits im November 2022 gab es einen gescheiterten Entführungsversuch. Nun berichtet die „Welt am Sonntag“ über neue Details aus den Ermittlungen: Das Hamburger Landeskriminalamt (LKA) soll die Handys des ehemaligen BND-Präsidenten August Hanning und seines Geschäftspartners Thorsten Mehles, der früher beim Hamburger LKA tätig war, abgehört haben.

Die Zeitung habe Zugang zu umfangreichen Ermittlungsakten gehabt – darunter Protokolle von Gesprächen, die laut Staatsanwaltschaft Hinweise auf die Planung des gescheiterten Entführungsversuchs im November 2022 liefern könnten.

Laut der „Welt am Sonntag“ soll Hanning argumentiert haben, dass sich aus der Weigerung dänischer Behörden, einen deutschen Gerichtsbeschluss umzusetzen, eine indirekte Aufforderung ergebe, selbst tätig zu werden. Die Ermittler sollen dies als möglichen Beleg dafür gewertet haben, dass hier wissentlich über eine Straftat gesprochen worden sei.

Wie die Zeitung berichtet, soll Hanning laut Blocks Tagebuchnotizen zwei aktive Personenschützer aus dem Polizeidienst rekrutiert haben, die bereit gewesen seien, nach Dänemark zu fahren. Block soll laut ihren Tagebuchnotizen geschrieben haben, sie hoffe, dass die dänische Polizei nicht auftauche. Die Aktion sei allerdings gescheitert, da die Gruppe aufgeflogen und von der dänische Polizei festgenommen worden sei.

Die Verteidiger beider Beschuldigten wiesen die Vorwürfe gegenüber der Zeitung zurück. Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.

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