Mercedes-Tochter
Bericht: AMG nimmt mehrere Modelle aus dem Programm
10.11.2025 – 10:14 UhrLesedauer: 3 Min.
Mehrere AMG-Modelle laufen offenbar bis Mitte 2026 aus. In einem internen Schreiben fällt auch ein Hinweis auf neue Lärmgrenzwerte.
Mercedes-AMG nimmt offenbar mehrere Varianten aktueller Modelle zumindest vorläufig aus dem Programm. Betroffen sind unter anderem die bekannten Baureihen C 43, GLC 43 und GLA 35. Das geht aus einem internen Schreiben von Mercedes-Benz Deutschland hervor, das der Redaktion von „Elektroauto-News“ vorliegt.
Demnach endet die Produktion des aktuellen Mercedes-AMG C 43 4Matic, GLC 43 4Matic sowie des GLA 35 4Matic bereits im Februar 2026. Die leistungsstärkeren Plug-in-Hybride C 63 S E Performance und GLC 63 S E Performance werden noch bis Ende Mai 2026 gebaut. Weiterhin bestellbar bleibt laut dem Schreiben nur der AMG GLA 45 S 4Matic+. Händler wurden laut Rundschreiben angewiesen, keine Aufträge über die genannten Termine hinaus anzunehmen. Über mögliche Nachfolgeprodukte wolle Mercedes-Benz Deutschland rechtzeitig informieren.
Ein Sprecher von Mercedes-AMG bestätigte die genannten Termine auf Anfrage von „Elektroauto-News“ nicht. Pikant: Das Dokument weist auf eine bevorstehende Verschärfung der Außengeräuschvorschriften hin, die ab Juli 2026 gelten sollen. Möglicherweise hat dies etwas mit dem Ende bestimmter Motorisierungen in der derzeitigen Abstimmung zu tun. Schließlich haben viele der Modelle spezielle Auspuffanlagen, die einen markanten Motorsound erzeugen. Der Sprecher betonte in „Auto Motor und Sport“ zudem, dass die strengeren Lärmgrenzwerte nicht zu einer Streichung von Modellen führen würden, äußerte sich aber nicht detailliert dazu.
Zum 1. Juli 2026 tritt die dritte Stufe der Geräuschregelung UN R51.03 in Kraft. Die von der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) entwickelte Vorschrift legt europaweit verbindliche Grenzwerte für das Außengeräusch von Kraftfahrzeugen fest. Ziel ist es, die Lärmbelastung im Straßenverkehr weiter zu reduzieren.
Neben einer Absenkung der maximal zulässigen Lautstärke bei der Vorbeifahrt enthält die neue Regel auch veränderte Prüfverfahren. Während bisher ein standardisierter Test unter Laborbedingungen maßgeblich war, sollen künftig auch sogenannte ASEP-Messungen („Advanced Sound Emission Provisions“) greifen. Diese ergänzenden Kontrollen erfolgen unter realitätsnäheren Fahrbedingungen und sollen sicherstellen, dass Fahrzeuge nicht nur im Prüfzyklus, sondern auch im Alltagsbetrieb die Grenzwerte einhalten.
Besonders anspruchsvoll ist dies für sportlich abgestimmte Fahrzeuge mit mehrstufigen Abgasanlagen oder Klappensteuerung, deren Klangcharakter Teil des Fahrerlebnisses ist. Hersteller müssen diese Systeme nun stärker auf Geräuschminimierung auslegen – unabhängig von Antriebsart oder Leistungsklasse.
Zur künftigen Modellstrategie äußert sich Mercedes-AMG offiziell nicht. Auf Anfrage von „Auto Motor und Sport“ betonte der Unternehmenssprecher, dass man sich grundsätzlich nicht zu internen Planungen oder Spekulationen über das Portfolio äußere. Denkbar ist aber, dass ab Sommer veränderte Varianten der AMG-Versionen folgen, die auch die neuen Vorschriften erfüllen. Sprich: Man würde in einem solchen Fall keine Modelle streichen, sondern nur kurzfristig vom Markt nehmen, um sie abgeändert wieder anzubieten.











