Israelischer Botschafter warnt
„Geht besser nicht mit Davidstern die Sonnenallee entlang“
09.11.2025 – 18:35 UhrLesedauer: 2 Min.
Berlin sei sicher für jüdische Besucher, sagt der israelische Botschafter – aber mit Einschränkungen. Besonders warnt Ron Prosor vor linkem Antisemitismus.
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, warnt vor wachsendem Antisemitismus in Deutschland. Auf die Frage, ob es sicher sei, nach Berlin zu kommen, antworte er: „Ja, es ist sicher – geht aber besser nicht mit einem Davidstern die Neuköllner Sonnenallee entlang.“ Das sagte Prosor den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Viele Juden in Deutschland hätten Angst, berichtete der Botschafter. Viele kauften jetzt Wohnungen in Israel, wie es zuvor schon französische Juden gemacht hätten, so der Botschafter weiter.
Prosor warnte besonders vor linkem Antisemitismus. Dieser sei gefährlicher als der von rechts und gefährlicher als islamistischer Antisemitismus, „weil er seine Absichten verschleiert“, sagte der Botschafter. In Deutschland wisse man „im politischen und juristischen Bereich sehr gut, wie man den Antisemitismus von rechts bekämpft“. Auch der islamistische Antisemitismus sei brandgefährlich, „weil er die demokratische Ordnung wie ein trojanisches Pferd unterwandert. Damit lernt man jedoch umzugehen.“
Der linke Antisemitismus bewege sich „immer an der Grenze zwischen Meinungsfreiheit und Aufhetzungsfreiheit – und hat diese Grenze inzwischen deutlich überschritten. Deshalb ist der linke Antisemitismus für mich der gefährlichste“, so Prosor.
In Europa sehe man das an den Hochschulen und Theatern. „Man gibt sich gebildet, moralisch und politisch korrekt“, sagte Prosor. „Aber die rote Linie dessen, was von der Meinungsfreiheit gedeckt ist, ist längst überschritten.“ Tag für Tag werde Israel dämonisiert und delegitimiert, „die Folgen sind für alle Juden spürbar“.









