Der Bundestagsabgeordnete Steffen Kotré begründete die geplante Russlandreise so: „Wir nehmen die deutschen Interessen wahr, die die Bundesregierung nicht mehr verfolgt: preiswerte Energielieferungen, Friedensdiplomatie, Kontakte zu Vertretern der Brics-Staaten.“ Kotré war auch schon einmal in der Talkshow des russischen TV-Propagandisten Wladimir Solowjow aufgetreten. Sachsens AfD-Chef Urban sagte: „Die Russland-Sanktionen schaden unserem Land sehr stark. Sobald die AfD in Regierungsverantwortung ist, werden wir sie abschaffen.“
Andere Parteien sehen kein Handeln im deutschen Interesse, sondern das genaue Gegenteil. Russland sei mittlerweile eine Autokratie, die nicht auf Augenhöhe mit anderen agiere, sondern andere beherrschen wolle. Auch die AfD werde keine gleichberechtigten Gespräche führen können, sagte der Chef der CSU-Abgeordneten im Bundestag, Alexander Hoffmann, dem Münchner Merkur (Freitag). „Dass sich eine Partei derart naiv zum Wasserträger des Kreml macht, halte ich für maximal problematisch. Das sind keine Vaterlandsvertreter, sondern Vaterlandsverräter.“
Der Osteuropa-Verantwortliche der Grünen-Fraktion, Robin Wagener, erklärte, die AfD stehe „nicht auf dem Boden des Grundgesetzes, sondern im Dienst des Kremls. Mit der Reise nach Sotschi machen sich die AfD-Politiker zum Propaganda-Verstärker für das russische Gewaltregime“.










