Bayerns erschreckende Bilanz
So häufig fallen Aufzüge und Rolltreppen an Bahnhöfen aus
04.11.2025 – 14:24 UhrLesedauer: 2 Min.
Barrierefreiheit ist erklärtes Ziel der Staatsregierung – doch an Bayerns Bahnhöfen stehen viele Transportmittel still. Für Menschen mit Behinderung ist das ein Problem.
An Bayerns Bahnhöfen kommt es weiterhin regelmäßig zu Ausfällen von Aufzügen und Rolltreppen. Wie aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der Münchner Bundestagsabgeordneten Nicole Gohlke (Linke) hervorgeht, war im Jahr 2025 mehr als die Hälfte aller Aufzüge an bayerischen Bahnstationen mindestens einen Tag lang außer Betrieb.
Auch bei den Rolltreppen sieht die Bilanz ähnlich aus: Fast jede der rund 130 Anlagen sei im laufenden Jahr bereits einmal ausgefallen. Insgesamt zählt die Deutsche Bahn im Freistaat derzeit über 380 defekte Aufzüge und 130 Fahrtreppen an rund 1.000 Bahnhöfen.
In 42 Fällen blieb ein Aufzug sogar länger als eine Woche defekt, bei Rolltreppen kam dies bereits 51-mal vor. Laut Bahn sind viele Störungen auf Vandalismus oder unsachgemäße Nutzung zurückzuführen – etwa durch das Betätigen des Notausschalters.
Für Menschen mit Mobilitätseinschränkung können solche Ausfälle jedoch gravierende Folgen haben. Gohlke betonte: „Es reicht nicht, Barrieren nur theoretisch abzubauen. Die Infrastruktur muss funktionieren – und zwar für alle Menschen“. Mobilität müsse ein Grundrecht sein, so die Abgeordnete.
Zwar will die Staatsregierung die Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr weiter ausbauen, doch die Realität an vielen Bahnhöfen sieht anders aus: Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen sind häufig auf Hilfe angewiesen, wenn Aufzüge oder Rolltreppen ausfallen.
Die Bahn verweist darauf, Reparaturen möglichst schnell vorzunehmen. In der Praxis bleiben defekte Anlagen jedoch oft über Tage oder Wochen gesperrt – ein Rückschlag für das Ziel einer inklusiven Mobilität in Bayern.










